Deutsches Musical Forum

gibts hierfür schon irgendwas Neues von der Castingfront?

Nein. Die Castings sind grad erst an diesem Wochenende abgeschlossen.

Ich bin ja noch gespannter auf die Besetzung von Evita.

Stimmt, die finde ich auch wesentlich interessanter. Ich hätte ja Drew Sarich für Che gehandelt, aber scheinbar bleibt er noch ein Weilchen Boxer. Allerdings dürften ebenso dort die Castings jetzt erst geendet sein. Bei Mozart muss ich nicht raten. Der Bauer macht uns wieder den Leopold und der Kröger den Colloredo. Das ist nicht schön, aber daran haben wir uns ja gewöhnt.

Diese Woche - soweit ich mich erinnere am Donnerstag - wird die Besetzung bekannt gegeben. Na ich bin mal gespannt.

Oh ich auch, das ist dieses Jahr mein Geburtstagsmusical

Ich fass mal die Hauptdarsteller zusammen gemäß diverser Postings in einer Facebookgruppe:

Baronin von Waldstätten: Ana Milva Gomez
Cäcilia Weber: Brigitte Oelke
Leopold Mozart: Thomas Borchert
Constanze: Franziska Schuster
Nannerl: Barbara Obermeier
Colloredo: Mark Seibert
Mozart: Oedo Kuipers

Also einige Überraschungen dabei.

jankru hat geschrieben:Baronin von Waldstätten: Ana Milva Gomez

Ja, das hab ich mir auch gerade gedacht. Ich hätte etwas anderes gehört.

Odo... äh Oedo Kuipers, sollte man den kennen?

Na ja, ich warte einfach mal die offizielle Bekanntgabe ab.

Das ist schon offiziell durch die Presse bekannt gegeben worden. Es ist tatsächlich Ana Milva Gomes.

http://www.musicalvienna.at/index.php/de/aktuelles/article/188075?hc_location=ufi

Weil es im 18. Jahrhundert auch farbige Adlige gab... seufz.

Das interessiert bei Les Miserables am Broadway auch keinen, und stört auch nicht wirklich. Ich hab übrigens einen Link nachgefügt da oben.

Ich finds trotzdem unpassend, mal ganz abgesehen davon, dass sie meiner Meinung nach zu jung ist.

Schaun wir mal, wie sie ihren Job macht. wobei ich zugeben muss, dass mir das als erstes auch durch den Kopf geschossen ist.

Sisi Silberträne hat geschrieben:Weil es im 18. Jahrhundert auch farbige Adlige gab... seufz.

Also sollten sich Darsteller mit dunkler Haut auf Rollen beschränken, für die sie historisch korrekt gesehen auch passen?

Für mich kommt es auf die Darstellung an. In der Verfilmung zu "Viel Lärm um Nichts" spielt ja auch Denzel Washington den Ranghöchsten des gesamten Ensembles, und es wirkt auf mich nicht unpassend. Aber das ist natürlich Ansichtssache.

Also ich kann schon verstehen, dass man sich denkt, dass das nicht passt. Nur denke ich da eben einen Schritt weiter - wenn man es so sieht dann hätten dunkelhäutige Darsteller von vornherein eine deutlich geringere Rollenauswahl, wären also aufgrund ihrer Hautfarbe in ihrem Beruf eingeschränkt, und das fände ich schon schade.


Ich bin sehr gespannt, ganz allgemein, denn außer Mark Seibert habe ich bislang noch keinen der Darsteller live gesehen

Sisi Silberträne hat geschrieben:Odo... äh Oedo Kuipers, sollte man den kennen?

Nicht wirklich - http://www.oedokuipers.com/de/biografie/

Ceytlin hat geschrieben: Also sollten sich Darsteller mit dunkler Haut auf Rollen beschränken, für die sie historisch korrekt gesehen auch passen?

Wenn sie eine historische Figur verkörpern, dann schon.
Die Baronin von Waldstätten war halt weiß.
In einem Musical, wo es z.B. um Martin Luther King geht, würde man auch keinen Japaner nehmen, um Martin Luther King zu verkörpern.
Das hätte mit Diskriminierung aber auch nichts zu tun. Es ist halt so, dass Martin Luther King schwarz war.

Ceytlin hat geschrieben: Für mich kommt es auf die Darstellung an. In der Verfilmung zu "Viel Lärm um Nichts" spielt ja auch Denzel Washington den Ranghöchsten des gesamten Ensembles, und es wirkt auf mich nicht unpassend.

Er spielt aber eine fiktive Figur.

Ceytlin hat geschrieben: Also ich kann schon verstehen, dass man sich denkt, dass das nicht passt. Nur denke ich da eben einen Schritt weiter - wenn man es so sieht dann hätten dunkelhäutige Darsteller von vornherein eine deutlich geringere Rollenauswahl, wären also aufgrund ihrer Hautfarbe in ihrem Beruf eingeschränkt, und das fände ich schon schade.

Schade ist es schon, aber Tatsache ist, Farbige (egal, welche Farbe) haben eine geringere Rollenauswahl in Stücke, die von westlichen Autoren geschrieben wurden.
Warum - frag den Autoren.

Danke duke, das ist genau mein Punkt! Bei Kat and the Kings z.B. sind die Rollen ausschließlich für farbige/dunkelhäutige Darsteller, weil das Stück sonst nicht funktionieren würde.

Zuvor war aber nicht von der Historizität der Figur die Rede, sondern allgemein davon, dass es im 18. Jahrhundert keine farbigen Adeligen gab, das ist ein Unterschied. Wie dem auch sei, ich sehe das etwas anders und setze hier für mich nen Punkt.

Ich habe mich unglücklich ausgedrückt. Mir ging es ausschließlich um die historische Richtigkeit, da dies nun einmal historischer Stoff ist. Ich habe aber nie behauptet, dass Ana die Rolle nicht spielen könne, sondern nur, dass ich sie aus bereits genannten Gründen nicht als passend empfinde. Das kann man aber genauso andersherum drehen, wofür duke und ich auch entsprechende Beispiele genannt haben.

Die Diskussion ist eher mäßig... Jonathan Pryce hat ja auch die Originalbesetzung des Engenieer bei Miss Saigon gespielt...

Wenn wir ein wenig durch die Geschichte des Musiktheaters blättern, gibt es zig Rollen, die querbeet besetzt wurden, unabhängig ob historisch oder fiktiv, egal ob afroamerikanisch, europäisch oder asiatisch! Jessye Norman (Deborah bei Händel) und bei JCS spielen in den seltensten Fällen Orientalen mit Ob fiktive oder reale Charaktere, es bleibt doch immer Theater und die Rolle zählt!

Ich hätte mich, persönlich über Maya und Rasmus gefreut! Aber das ist Geschmacksache.