
Ich saß in der 5. Reihe im linken Parkett und habe nur 35.35 € für das Ticket bezahlt + 4,90 € für die Ticketversicherung. Young Tickets sind echt was schönes.

Es war das erste Mal, dass ich das Metronom Theater besucht habe und es wird bestimmt nicht das letzte Mal gewesen sein! Ich ärger mich immer noch darüber, dass ich nicht in Tanz der Vampire gegangen bin, als es in Oberhausen aufgeführt worden ist. Aber das soll jetzt nicht das Thema sein.
Also die Anreise mit dem Zug verlief ziemlich problemlos und auch das kurze Stück mit dem Bus bis zur Haltestelle „Neue Mitte“ war okay. Wir haben das Theater dann auch ohne weiteres gefunden und haben uns erst mal die Tickets geholt, die für uns hinterlegt worden waren. Da wir relativ früh da waren, so gegen halb zwei, sind wir danach noch mal zum Centro gelaufen, haben uns eine Kleinigkeit zum Essen geholt und haben uns noch etwas im Centro aufgehalten. So gegen zwei Uhr sind wir wieder zum Theater gegangen. Bereits beim Reingehen in das Foyer mussten wir die Tickets vorzeigen. Wir konnten unsere Jacken dann zur Garderobe bringen und haben uns auch ein Programmheft gekauft. Das Programmheft finde ich so eig. ganz gut, aber ich persönlich finde es besser, wenn die Informationen über das Musical und über den Cast in einem Heft anstatt getrennt in zwei Heften sind.
Als ich dann zum ersten Mal den Saal betreten habe und -logischerweise- dann auch die Kulisse zum ersten Mal gesehen habe, war ich beeindruckt. Die Holzkulisse war echt schön und schien auch sehr aufwendig gewesen zu sein. Die Karte von Oz fiel mir - wie der Drache -erst richtig auf, als ich schon auf meinem Platz war. Besonders die Karte verkürzte mir die noch übrig gebliebene Zeit bis zum Anfang es Stückes. Als dann endlich die Durchsage kam, von wegen, dass man nicht wüsste, wie Hexen auf störende Geräusche reagieren würden und dass man sein Handy ausstellen sollte, galt meine ganze Aufmerksamkeit nur noch der Bühne. Der erste Akt war dann leider auch ziemlich schnell vorbei. Nach dem ersten Akt war ich schon sehr begeistert. Und freute mich auch schon auf dem zweiten Akt. In der Pause haben wir uns dann Brezeln und was zu trinken gekauft. Der zweite Akt ging noch schneller rum als der erste. Dafür hatte ich beim zweiten Akt eine noch bessere Sicht, weil die Person, die vor mir saß, nach der Pause nicht wiedergekommen ist. Das Musical war einfach toll und ich bin mit einem Dauergrinsen aus dem Saal gegangen. Die Rückfahrt mit dem Zug war...hmm..wie soll ich sagen...sehr laut. Wir hatten das Glück mit Fußballfans zurückzufahren, die auch noch von Polizisten begleitet worden sind. Aber zum Glück haben wir noch Sitzplätze gefunden und mussten nicht zwischen den Fans stehen. Aber das nimmt man für so ein gutes Musical gerne in Kauf.
Hier ist die Matineebesetzung:
Hauptrollen
Elphaba - Roberta Valentini
Glinda - Joana Fee Würz
Fiyero - Anton Zetterholm
Madame Akaber - Barbara Raunegger
Der Zauberer von Oz - Carlo Lauber
Nessarose - Janine Tippl
Dr. Dillamonth - Thomas Wißmann
Miq... ähm... Moq

Damenensemble
Helena Blöcker, Carlotta Bolognese, Christina Maria Brenner, Vanessa Campbell, Heather Carino, Theano Makariou, Carly Meyers, Lanie Sumsalinog, Janna Yngwe
Herrenensemble
Nuno Azevedo, Cosimo de Bartolomeo, James Cook, David Hardenberg, Matt Jones, Robert Knorr, Dashi Mitchell, Jonas Wahlin, Dirk Weiler
Dirigent
Martin Gallery
Gespielt hat das Orchester des Metronom Theaters
Roberta Valentini als Elphaba
Ich glaube zu ihr muss man nicht viel sagen. Ich mache es aber trotzdem. Als ich gesehen habe, dass sie spielt, war ich kurz etwas enttäuscht, weil ich mit Willemijn gerechnet hatte. Auf ihrer Homepage stand nämlich, dass sie spielen würde. Sie war wohl krank. Aber Roberta war mindesten genauso gut wie Willemijn. Frei und Schwerelos und Gutes Tun waren ihre Highlights wie ich finde, aber auch der Rest hatte was. Auch die schauspielerische Leistung war fantastisch. Ihre Mimik war immer passen, und nicht irgendwie übertrieben. Kurz gesagt: Sie war grandios!
Joana Fee Würz als Glinda
Sie fand ich vor allem im ersten Akt vom gesanglichen her etwas schwach. Vor allem bei Was fühl ich in mir oder auch Heißgeliebt ist mir das aufgefallen. Aber sie hat sich, während des Verlaufs des Stückes gesteigert. Am Ende des zweites Aktes bei Wie ich bin und beim Finale war sie aber wieder richtig dabei. An ihrer Schauspielerei habe ich nichts auszusetzen, allerdings fand ich ihre Mimik teils etwas übertrieben, was aber trotzdem gut zu ihrer Rolle als Glinda gepasst hat.
Anton Zetterholm als Fiyero
Bei ihm war ich erst etwas skeptisch, weil ich wusste, dass er durch eine Casting Show zu Tarzan gekommen ist. Jaja,ich hatte Vorurteile. Auf jeden Fall hätte ich da noch gerne Matthias Edenborn als Fiyero gesehen, aber dazu war ich wohl definitiv zu spät.

Aber während des Stückes konnte Anton mich sowohl vom gesanglichen als auch vom schauspielerischen überzeugen. Das beste war, als er mit einem Seil auf die Bühne gesprungen kam, um Elphaba zu retten. Da musste man ja glatt an seine vorherige Rolle denken. Wirkte in dem Momet etwas fehl am Platz.

Barbara Raunegger als Madame Akaber
Bei ihr kann ich nicht ganz so viel sagen. Auf sie habe ich nicht sonderlich geachtet.

Aber sie hat eine konstante Leistung gebracht. Es gibt nichts, was besonderes positiv oder negativ aufgefällen wäre.
Carlo Lauber als Der Zauberer von Oz
Hmm, der Zauberer ist ja eine Rolle für sich. Ihn hatte mir ganz anders vorstellt. Carlo hat in soweit ganz gut verkörpert, allerdins gefiel er mit von gesanglichen nicht immer. Vor allem, als der durch die Sprechanlage gesprochen hat,konnte man ihn ganz schlecht verstehen.
Janine Tippl als Nessarose
Janine hat mich vom Anfang an überzeugt. Stimmlich war sie sehr gut und die schauspielerische Leistung war gut. Ihre Mimik hat all die Gefühle rübergebracht, die in dem jeweiligen Moment gefragt waren. Auch wenn ihre Rolle ja eher klein ist, hat sie es geschaft, sie gut rüberzubringen. Ganz nach dem Motto. Klein aber Fein.
Thomas Wißmann als Dr. Dillamonth
Was soll man groß zu der Rolle sagen? Dr. Dillamonth ist kein Charakter, der die Geschichte wirklich voranbringt, aber nötig ist, weil er vor allem die Sicht der Tiere vertritt. Thomas Wißmann hat einen wunderbaren Ziegenbock abgegeben.

Ben Darmanin als Moq
Seine Rolle fand ich am witzigsten, tat mir am Ende fast schon Leid. Ben hat ihn wunderbar dargestellt. Einen Akzent habe ich nicht mehr gehört.
Ensemble
Das Ensemble hatte Spaß. Da hat man gemerkt und dadurch war die ganze Atmosphäre ziemlich auflockert. Besonders süß fand ich die fliegenden Affen. Einer beim dem Herrenensemble ist mir am Anfang besonders positiv aufgefallen. Es könnte sich dabei um Jonas Wahlin gehandelt haben. Sicher bin ich mir aber nicht.
Orchester
Das Orchester hat eine gute Arbeit geleistet. Allerdings war es teilweise etwas laut,so dass man die Stimmen der Darsteller nicht mehr richtig heraushören konnte.
Bühnenbild und Kostüme
Das Bühnenbild und die Kostüme waren atemberaubend. Man konnte darüber nur staunen, was man während der Show alles gesehen hat.
Fazit
Wicked ist zu Recht so erfolgreich. Es steckt jede Menge Arbeit in diesem Musical. Auch die Schauspieler versuchen ihre Shows immer bestmöglich abzuliefern und sind mit Herz dabei. Es macht Spaß, sich Wicked anzugucken.
Ich würde das Musical jedem weiter empfehlen, der sich für Musicals interessiert, nichts gegen Fantasie hat und und ein einzigartiges Bühnenbild sehen will.
Die Show, die ich besucht habe, war nicht ganz ausverkauft. Im Hochparkett (?) waren noch einige Plätze frei. Beim Abschlußapplaus gab es trotzem eine Standing Ovation.
Ich würde mir das Musical jederzeit wieder angucken.