Ich bin so irgendwie... (10.09.2011 Stadtgalerie Mödling)

[Sisi Silberträne]

Ich bin so irgendwie... - Maya Hakvoort & Béla Koreny (10.09.2011 Stadtgalerie Mödling)


Das Programm mit dem Titel "Ich bin so irgendwie..." stellt die Wiedereröffnung der Stadtgalerie Mödling als kulturelle Location dar. Es handelt sich dabei nur um einen Teil einer Veranstaltungsreihe des Pianisten und Komponisten Béla Koreny, welcher seit seinem zehnten Lebensjahr in Österreich lebt. Seit zwanzig Jahren ist er Besitzer der legendären Broadway Piano Bar in der Wiener Innenstadt. Bei der Konzertreihe in Mödling handelt es sich um unterschiedliche Programme, die der gebürtige Ungar auch zusammen mit verschiedenen Künstlerinnen bestreitet. Bei "Ich bin so irgendwie..." ist das niemand anderer als Maya Hakvoort. Der Abend dreht sich ganz um das ewige Spiel zwischen Frau und Mann. Während Béla Koreny mit seinem charmanten Akzent amüsante Geschichten rund um Begegnungen mit dem anderen Geschlecht zu erwählen weiß, interpretiert Maya die von ihm selbst geschriebenen Songs, bei denen er sie auch am Klavier begleitet.
Es ist natürlich immer ein Erlebnis Mayas Stimme nur in Kombination mit dem Piano genießen zu dürfen. Bei Facebook schreibt sie, es wäre ihr kaum je so schwer gefallen Texte zu lernen wie für diese beiden Abende. Die Lieder zeichnen sich nicht durch eingängige Melodien aus, die man am Heimweg noch vor sich hin summen kann, sondern vor allem durch große Kraft. Man bekommt ganz neue Dinge zu hören, die man von ihr noch nicht kennt. Auf der Bühne glänzt sie in einer weiten ockerfarbenen Hose und einem dazupassenden asymetrischen Glitzertop. Die Stadtgalerie ist nur klein, unten werden sich kaum mehr als zehn Sitzreihen befinden, doch Maya würde mit ihrer scheinbar unerschöpflichen Energie sicher auch mühelos einen weit größeren Saal in ihren Bann ziehen. Die Frau hat eine Wahnsinnsausstrahlung, und am allermeisten dann, wenn sie einfach sie selbst ist.
Ich würde jetzt gerne noch mehr zum Programm schreiben, aber es ist sehr schwierig zusammenzufassen, da es zwar einen roten Faden gibt, der sich durch die ganzen zwei Stunden zieht, aber keine wirkliche Handlung. Es ist eigentlich kein richtiges Konzert und definitiv kein Theaterstück, aber irgendwie hat es von allem etwas. Es ist alles und nichts zugleich - etwas völlig einzigartiges. Obwohl sich beide die ganze Zeit gemeinsam auf der Bühne befinden, agieren sie niemals direkt miteinander. Es werden natürlich Blicke geworfen, es gibt Berührungen (bei einer Gelegenheit tritt Maya hinter den am Klavier sitzenden Béla Koreny und legt ihm die Hände auf die Schultern), doch eine wirkliche verbale Kommunikation fehlt.

Das Programm "Ich bin so irgendwie..." wurde bereits mit mehreren Künstlerinnen aufgeführt (darunter Sona MacDonald, Sandra Pires und Ursula Strauss), wovon es auch eine CD gibt. Einige Lieder sind bei Youtube anhörbar:

1. Ich bin irgendwie...: http://www.youtube.com/watch?v=lWxs08hyuHQ
4. Die Liebe, die Sehnsucht: http://www.youtube.com/watch?v=_CVnKvdBJ7Q
7. Bevor alles zerbrach: http://www.youtube.com/watch?v=YoaHt-ITHJo
11. Mann, oh Mann, oh Mann: http://www.youtube.com/watch?v=LLgDhl5q1_M

[Elphaba]

Danke für deinen kleinen aber feinen Bericht Sisi! Manche Passagen davon würde ich direkt so in einen richtigen zeitungsbericht übernehmen!

Klingt wirklich nach einem interessanten, angenehmen Abend.