Und trotz der schlechten Kritiken hatte ich einen wirklich schönen Tag mit einer tollen Aufführung (und nein, dies wird keine *absolute* Lobhudelei; wer genau liest, wird auch hier etwas Kritik wiederfinden).
Zuerst die Besetzungsliste:
Phantom der Oper - Mathias Edenborn
Christine Daaé - Lauri Brons
Raoul Vicomte de Chagny - Nicky Wuchinger
Monsieur André - Guido Gottenbos
Monsieur Firmin - Anton Rattinger
Carlotta Guidicelli - Rachel Anne Moore
Ubaldo Piangi - Antonio Rivera
Madame Giry - Michaela Christi
Meg Giry - Theano Makariou
Auktionator/Don Attilio/Passarino - John Kuether
Monsieur Reyer - Marco Fahrland-Jadue
Joseph Buquet - Marcel Jonker
Monsieur Lefèvre/Hauptmann - Martin Rönnebeck
Soldat/Feuerwehrmann/Mönch - Reinhard Schulze
Soldat/Feuerwehrmann/Mönch - Johnny Ellis
Sklave/Friseur/Polizist - Rob Pitcher
Sklave/Wirt - Christian Theodoridis
Ankleiderin/Confidante - Mona Graw
Madame Firmin - Corinne Schaefer
Prinzessin/Spiegelbraut - Michelle van de Ven
Prinzessin/spanische Dame - Debra Fernandes
Page - Linda Veenhuizen
Page - Tanja Petrasek
Sklaventreiber - Gabriele Ceriotti
Schäfer - Christopher Carduck
Tänzerinnen - Amy Docktor, Kelly Turner, Hinako Sakuraoka, Svetlana Schenk, Miki Nakamura, Mami Iwai
Dirigent - Hannes Schauz
Da ich im Moment weder sehr viel Zeit noch sonderlich viel Kreativität habe, werde ich einfach zu (fast) jeder Rolle kurz was sagen, und hoffe, euch damit einen guten Einblick liefern zu können.
Also zuerst mal war ich sehr überrascht, dass eine Nachmittagsvorstellung so gut besucht war; da war wirklich fast jeder Platz besetzt, und das Publikum war auch sehr Applaus-bereit.
Die Herren André und Firmin gefielen mir als Rollen sehr gut, da sie auch einige komische Elemente in die sonst doch eher düstere Handlung hineingebracht haben; auch der Gesang der beiden gefiel mir gut.
Ubaldo und Carlotta waren gut in ihren Rollen als Erster Tenor und Primadonna besetzt.
Raoul hatte eine sehr schöne Gesangsstimme, und passte meiner Meinung nach vom Erscheinungsbild auch ganz gut zu dem, wie man sich die Rolle sonst vorstellt.
Christine war richtig toll gespielt: Die zarte, etwas zerbrechlich wirkende Ballerina mit der (wirklich tollen!) Sopranstimme hat man ihr sehr gut abgenommen. Zuerst war ich ja etwas misstrauisch, was den mir bis dato unbekannten Namen der Darstellerin betraf, aber ich muss meine Meinung absolut revidieren: Sie war eine tolle Christine, und ich fand ihre Darstellung um einiges besser als die etwas müde, krächzende Performance von Valerie Link bei dem Auftritt bei "Carmen Nebel" (ok, dies gibt vllt. auch nicht immer den absoluten Eindruck eines Stücks wieder - deswegen hab ich mich davon auch nicht allzu sehr beunruhigen lassen).
Kommen wir nun zu dem 'Problemfall Phantom'. Problemfall deswegen, weil ich Mathias Edenborn eigentlich sehr mag - seine warme Stimme, sein Schauspiel, natürlich auch das Äußere...
Hier allerdings ging er teilweise etwas unter. Natürlich ist er kein Peter Hoffmann, aber der Vergleich fällt fast notgedrungen, wenn man noch die Aufnahmen der Uraufführung im Ohr hat. Natürlich war Mathias Edenborn immer sehr bemüht - manchmal versuchte er so sehr, die dunkle Phantom-typische Tenorstimme zu treffen, dass man merkte: Er stößt an seine stimmlichen Grenzen. Von den Emotionen her fand ich seine Darstellung aber richtig gut, und im Duett mit Christine - dort hat Lauri ihm sehr geholfen, weil sie ihre voluminöse Stimme etwas zurückgenommen hat - war er besser. Wenn er von diesen Momenten noch etwas mehr in seine Einzelparts mit rein nimmt, wird aus ihm sicherlich noch ein gutes "Phantom 2.0" 
.Übrigens war von den angeblich nur noch 14 Musikern im Orchester und der kargen Deko - was ja beides von einigen Quellen bemängelt wurde -, nicht viel zu merken. Der Sound war bombastisch toll wie man ihn erwartet hatte (v.a. gingen Titel wie Die Musik der Nacht, Mehr will ich nicht von dir und natürlich Das Phantom der Oper sehr ins Ohr), und auch die Bühne war wunderbar gestaltet mit den goldenen Engel-Ornamenten und dem großen, prächtigen Lüster. Wer da noch mehr Bühnendeko und Sound erwartet, hat meiner Meinung nach kaum erfüllbare Ansprüche.
Schade fand ich, dass wir etwas früher gehen mussten, da unser Zug sonst weg gewesen wäre. So konnte ich mir das Ende dann nur noch bei Wikipedia durchlesen.
Außerdem war es enttäuschend, dass es kein Programmheft gab. Die Dame am Merchandise-Stand meinte, sie würden stündlich darauf warten, dass die Teile endlich aus dem Druck kommen...ziemlich schade dafür, dass das Stück nun schon ca. 2 Wochen in Hamburg läuft.
Alles in allem bin ich sehr froh, dass der gestrige Tag in seiner Form so stattfinden konnte, und kann jedem, der das Stück noch mal sehen möchte, nur empfehlen, selbst hinzugehen und sich ein Urteil zu machen
DAS ist peinlich... Aber danke für den Bericht und die ersten Eindrücke 
Was hattest du übrigens für Plätze?
