Was soll ich sagen, es war ein wundervoller Abend. Die Musik, die Darsteller, das Bühnenbild, die Kostüme ... alles hat gepasst und unter dem Aspekt das die meisten Akteure Jugendliche und zudem auch nur Laien sind muss ich wirklich sagen Hut ab. Aber ich nehme zu viel vor weg.
Um 18:30 Uhr machten wir uns also gestern auf den Weg und oh Wunder wir hatten keinen Stau und keine Baustelle zu überwinden. Um ca. 19:10 Uhr kamen wir dann dort an und verfuhren uns dann direkt mal in Bottrop ... wir haben sage und schreibe eine halbe Stunde gebraucht um das zu finden, da unsere Karte leider Fehlerhaft war -.- Eigentlich war noch geplant vorher etwas zu essen, aber nachdem wir noch zu Halle hinlaufen mussten (wir konnten nur ein paar Querstraßen weiter parken) und gerade mal 20 min. hatten und noch wohin mussten, entschieden wir mit flauem Gefühl im Magen nach dem Besuch noch eine Kleinigkeit zu uns zu nehmen. Im Foyer war auch wirklich einiges los und man konnte dort wirklich die unterschiedlichsten Altersklassen antreffen. Wir also schnell noch mal fertig gemacht und schnell in den Saal geschlüpft. Wir saßen eigentlich gar nicht so schlecht. Reihe 10 Platz 13 und 14. Leider hatten wir eine Familie vor uns, die wohl einen Sohn hatten der mitgetanzt hat ... Gott waren die nervig.
Um 20:05 ging dann das Licht an und das Stück begann.
Akt I
Als erstes betraten zwei Archäologen die Bühne, die auf der Suche nach dem Buch der Erkenntnis waren, welches der Legende nach mit einer Feder des Erzengels Gabriel geschrieben wurde und die Antwort auf die älteste Frage der Menschheit enthält. Während die beiden zu lesen beginnen, erwacht die Geschichte zum Leben.
Luzifer, ein hochrangiger Dämon, rebelliert gegen die himmlischen Gesetzte indem er sich in einen anderen Engel verliebt. Daraufhin wird er von Synthia, der Leiterin der Puttenschule, die auf Gottes Wunsch handelt in die Unterwelt verbannt. („Verbannung/Ouvertüre“)
Flügelchen, ein Botenengel, beobachtet die Archäologen und schwelgt in Erinnerungen, die dazu führten, das dies Buch geschrieben wurde („Stumme Augen“).
Luzifer unterdessen in der Hölle angekommen, wird von den Dämonen freudig aufgenommen, die ihn zu überzeugen versuchen, dass die Hölle ein besserer Ort sei als der Himmel („Total Easy“).
In der Puttenschule bereiten sich die Putten unterdessen auf ihr bevorstehendes Examen vor.
In der Hölle macht Luzifer nun Bekanntschaft mit Talea, einst Lilith (erste Frau Adams die sich dem Willen Gottes widersetzte), die es auf den verbannten Engel und dessen Kräfte abgesehen hat. Er soll ihr Spielball im Kampf zwischen Gut und Böse sein und so bezirzt sie ihn. („Führung“)
Auf dem Höllenmarkt lernt Luzifer dann den Dämonenmagier Drason und den Gestalltenwandler Marbas kennen, die Talea unterstehen („Halli Galli“)
Im Himmel vermisst Gabriel unterdessen seinen besten Freund Luzifer umso mehr. Synthia dagegen fürchtet ihn an das Böse zu verlieren.
Währendessen hadert auch Luzifer mit seiner Entscheidung sich dem Bösen anzuschließen, doch letztendlich siegt sein Wunsch lieben zu dürfen und er stellt sich gegen Gott. („Freundschaft“)
Im Himmel erhält Gabriel den Auftrag zwei Menschen glücklich zu vereinen, doch er, im Moment des Leidens wünscht sich lieber einer von ihnen zu sein („Mensch sein“).
Letztendlich führt er die heimlich Liebenden zusammen („Liebesglück“).
In der Hölle versucht Talea unterdessen Luzifer weiter auf ihre Seite zu ziehen („Dressur“). Sie überredet ihn ein Liebespaar zu trennen um ein vollwertiger Dämon zu werden. Luzifer, immer noch von Zweifeln geplagt, trifft dort unten auch auf Matyrion, der einst ein Krieger war, sich jedoch in Talea verliebte und ihr seine Seele versprach. Seither ist er ihr Diener und bewacht das Fegefeuer. Und doch fühlt er als einziges Mitleid für den Engel.
Luzifers größter Wunsch ist es ein Mensch zu sein, um endlich lieben zu dürfen. („Kampf“) Dieser Wunsch treibt ihn letztlich dazu, den Auftrag durchzuführen („Liebesleid“).
Auf der Erde trifft er dann auf Gabriel, der völlig entzürnt über Luzifers Tat sich von diesem abwenden will („Was soll das?“). Flügelchen erscheint und versucht zwischen beiden zu vermitteln. Dabei wirft sie die Frage auf, ob beide mehr füreinander empfinden als nur Freundschaft. Auch Talea muss nun eingestehen, dass sie Luzifer liebt. Synthia dagegen erkennt die tiefen Gefühle zwischen ihren beiden Freunden und fasst einen Beschluss („Lieb ich ihn?“)
Talea, eifersüchtig, schwört Rache an Gabriel, dem es gelungen ist Luzifers Gefühle zu erwidern. Sie schickt Marbas in den Himmel um dort das Gerücht aufkommen zu lassen, dass Luzifer die Seiten gewechselt hat („Rache“).
Soweit der 1. Akt, der insgesamt 1 ½ Stunden gedauert hat. Dann war für ca. 20 min Pause bis sich der Vorhang wieder geöffnet hat.
Akt II
Im Himmel bereiten sich einige Putten auf die Eröffnung vor („Ein Fest/Entr´acte), als sie plötzlich von einer Gruppe aufgebrachter Engel und Putten aufgeschreckt werden. Die Nachricht von Luzifers Verbannung und angeblicher Wandlung hat sie erst jetzt erreicht und nun bildet sich ein Widerstand, der ebenfalls gegen die Regeln und Gesetzte des Himmels rebelliert. Auch Gabriel schließt sich diesem an („Himmelschaos“). Synthia schickt daraufhin Flügelchen zu Talea um den Grund ihres Handelns herauszufinden.
In der Hölle feiern Talea und ihre Dämonen unterdessen ihren erlangten Sieg, bis Marbas sie über ihre Niederlage in Kenntnis setzt. Daraufhin schmieden beiden den Plan Gabriel zu verwirren und Marbas in Gestalt Luzifers zu ihm zu schicken, der ihn dann auf die Erde führen soll. Dort soll der wahre Luzifer beide erblicken wie sie sich küssen und aus lauter Eifersucht entgültig sich für die Hölle entscheiden. („Intrige/Marbas“). Sie erfahren jedoch zu spät, dass sie von Flügelchen belauscht wurden ...
Der Gestalltenwandler macht sich zugleich auf den Weg und führt den ahnungslosen Gabriel hinab auf die Erde und küsst ihn („Lichtung“). Im Schatten verborgen erblickt Luzifer die angeblich Liebenden ohne jedoch das Gesicht des Fremden erkennen zu können.
So enttäuscht und von Wut und Eifersucht getrieben, beschließt ein Teil des Bösen zu werden („Enttäuschung“).
Nachdem Flügelchen nicht wieder aufgetaucht ist beschließen Synthia und ihre Schützlinge in die Höll hinabzusteigen, um sie zu suchen. Dort treffen Gut und Böse zusammen und wetteifern beide um Luzifers Gunst. Erst Flügelchen kann die Entscheidung bringen, indem sie Marbas demaskiert und Luzifer erkennt nun die Wahrheit („Gut oder Böse“).
Luzifer und Gabriel zwar nun vereint erkennen jedoch, dass es ihnen weder im Himmel noch in der Hölle gestattet ist zusammen zu sein. Doch Flügelchen weist ihnen einen Weg und Synthia lässt ihre strenge Fassade endlich fallen um den beiden eine glückliche Zukunft zu wünschen. Doch nun muss aus sie erkennen, dass sie eigentlich mehr für Gabriel empfindet („Angst“).
Auf ihrem Weg treffen Gabriel, Luzifer und Flügelchen auf Matyrion, der ihnen eröffnet, dass der Gang durch das Fegefeuer aus ihnen Menschen macht und ihnen somit die Möglichkeit gibt, zu lieben. Doch gleichzeitig warnen beide, Matyrion und Flügelchen sie davor, dass nur eine reine Seele, die wahrhaftig liebt den Weg aus dem Fegefeuer kennt. Beide entschließen sich den Weg gemeinsam zu gehen („Wege ohne Bestimmung“) und so verschwinden sie im Fegefeuer. Talea versucht sie noch aufzuhalten doch sie muss erkennen, dass Luzifer und Gabriel gemeinsam einen Neuanfang beginnen wollen. So steigt aus sie hinab ins Feuer.
So das Ende bleibt unser Geheimnis *lach* Geht rein, wenn ihr mehr wissen wollt

Zum Schluss kamen alle Akteure, Mitarbeiter und Verwandte er beiden Hauptdarsteller auf die Bühne und es wurde eine kurze Rede gehalten wobei mir besonders die beiden Sätze von Sebastian - Gabriel ("Wie die meisten hier wissen, hasse ich es Reden zu halten. Ich stell mich lieber und singe als das ich freie Reden halten muss ...") und später von Benjamin - Luzifer ("... Aber ich muss sie warnen: Im Gegensatz zu ihm rede ich viel und gerne!") beim Schlussapplaus mich wirklich zum grinsen gebracht haben.
Auch die anderen Darsteller haben mir gesanglich wirklich gut gefallen wobei einige wirklich besser waren als die auf der CD. Hier harmonierten alle Stimmen wirklich sehr und es hat viel Spaß gemacht zuzuhören. Besonders die Stimmen von Talea (Lisa Böhme), Synthia (Melanie Ehlke), Flügelchen (Désirée Richter) und Marbas (Simone Hübbertz) [sofern ich sie richtig erkannt habe] sind hierbei hervorzuheben. Aber auch die anderen waren klasse sowohl im Gesang als auch beim Tanz.
Tja ansonsten lässt sich nur noch sagen, dass die beiden Zusammen auf der Bühne wirklich klasse sind. Da passt alles und es ist einfach schön anzusehen. Am Schluss haben beide noch verraten, dass sie nächstes Jahr wohl mit dem Stück auf Tournee gehen wollen, was mich persönlich richtig freut, da ich es mir dann sicher noch einmal anschauen werde.
Elanor
P.s. Verbessert mich falls was falsch ist, aber irgendwie verblasst leider alles schon etwas *g*