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Binz, 20.8. Vollständige Reiseberichtversion *g*

Verfasst: 27.08.2007, 11:39:14
von Franka
Huhu... hier komm auch schon die Reiseberichtversion. Das was ich schon gepostet hab war ja mehr in Richtung Presse. Ketzt kommen noch persönliche Eindrücke dazu. Viel Spass!

Binz, 20.8.2007 (oder: Traue niemals einem Navigationssystem)

Am 20.8.2007 früh morgens um 8 Uhr (ja, Bianca und ich waren pünktlich wie die Maurer an der U- Bahn Merkenstrasse, wo man auch schon auf uns wartete) haben Ulli, Jenny, Bianca und ich uns in Richtung Mecklenburg Vorpommern, sprich gen Binz auf Rügen aufgemacht, um uns das 4. Musical- Benefizkonzert anzusehen, welches jedes Jahr von Henriette Grawwert organisiert wird. Wir alle hatten eine Mission: Neben einem wunderschönen Musical Abend auch jede Menge Spaß haben! Dieser begann schon im Auto mit Original ABBA Musik und einer netten Stimme des Navigationsgerätes. Zuerst galt es unsere Unterkunft in einem Dorf bei Stralsund ausfindig zu machen: Dank Navi hatten wir mehr oder weniger kaum Probleme die Pension „Zur Kurve“ zu finden.
Dort angekommen haben wir erstmal unsere Schlüssel für die Zimmer geholt getreu nach dem Motto „Bill Fischer! Ich habe ein Zimmer reserviert!“ und haben uns in Richtung Rügen aufgemacht, wobei sich das Navi- Gerät als eine aufbauende Hilfe darstellte. „Bitte bei der nächsten Möglichkeit auf den Mähdrescher umsteigen!“ Das Teil hat uns quasi durch Wald und Wiesen geschickt, und Ulli braucht jetzt neue Stossdämpfer!
Aber wir haben es geschafft: Gegen Mittag kamen wir in dem kleinen Kurort Binz an und haben erstmal nach einem passenden und vor Allem kostenlosen Parkplatz gesucht, welchen wir auch recht schnell gefunden haben. Besser konnte man nicht parken: Genau gegenüber des Binzer Kurhauses, wo das Konzert abends stattfinden sollte.
Da wir noch jede Menge Zeit hatten, haben wir uns nach der langen Fahrerei erstmal die Beine vertreten und haben den Ort unsicher gemacht, bzw. erstmal etwas gegessen. Die nächste Pizzeria war letztendlich unsere.
Nach dieser „einheimischen“ Kost wanderten wir nun die Kurpromenade entlang und genossen die frische Seeluft. Wettertechnisch hatten wir sehr großes Glück, denn ursprünglich war laut Wettervorhersage eine Regenwahrscheinlichkeit von 90 % angekündigt worden. Ein Blick gen Himmel und es war klar, dass die Quellwolken, niemals einen Regenguss hervorzaubern konnten. Es war auch recht mild, allerdings ziemlich windig. Wie auch immer, gehen wir mal kurz weg vom Wetter.
Der Ort selber war sehr überfüllt, denn man befand sich mitten in der Hochsaison. Das war auch der Grund, warum wir keine Unterkunft in Binz bzw. auf Rügen finden konnten- es sei denn man hat mal eben im Lotto gewonnen. Knapp 200 Euro die Nacht war schon zuviel des Guten.
Der Ort selber ist einfach wunderschön. Schöne Architektur, sauber- wie ein typischer Kurort eben. Wir schlenderten die Promenade entlang und schauten in das eine oder andere Geschäft rein, wobei uns des Öfteren der Schalk im Nacken lag: (Wir waren schon ziemlich Mamma Mia verseucht)

Die Promenade selber schien endlos zu sein und nach ein paar Pausen beschlossen wir, umzukehren, um auf dem Vorplatz des Kurhauses der wunderbaren Musik eines Akkordeonorchesters zu lauschen. Von diesem Platz hatte man auch einen tollen Blick auf das Kurhaus selbst. Einige Seemannslieder später erkundeten wir die belebte Einkaufsstrasse des Ortes, tranken noch einen Kaffee und versuchten weiter durch unseren Bewegungsdrang die Zeit zu überbrücken. Nach weiteren Spaziergängen landeten wir letztendlich in einem Eis- Cafe.
Ich muss gestehen, dass uns nach einiger Zeit die Müdigkeit einholte. Der Tag an der frischen Seeluft tat sein Bestes dazu und auch der stärkste Kaffee war nicht besonders hilfreich. Am Abend hatten wir noch das Konzert vor uns, wo man wieder knapp 3 Stunden sitzt. Der Tag in Binz ging allerdings erstaunlich schnell rum (Das persönliche Zeitempfinden ist ja immer relativ) und schon war es Zeit, zum Auto zurückzukehren, um uns in Schale zu schmeißen. Meine inzwischen sandigen Turnschuhe tauschte ich gegen meine Leder Stiefeletten ein und zog noch meinen Blazer an. Wegen des Windes konnte man meine Frisur total vergessen, und so beschloss ich, das Kämmen auf die Örtlichkeiten des Kurhauses zu verlegen. Frisch geschniegelt gingen wir über die Strasse zum Eingang, wo schon die ersten Leute standen.
Nun war es endlich soweit: Die 4. Binzer Musical-Benefizgala begann:
Die Organisatorin und Musicalkünstlerin Henriette Grawwert lud viele ihrer Kollegen und Freunde aus Mamma Mia, Tanz der Vampire und Dirty Dancing ein um diesen Abend zu gestalten. Was ich klasse finde ist der gute Zweck hinter dieser Sache: Ein Teil des Erlöses aus den Eintrittskarten ging an das Projekt "Schwimm Trophy für Kinder und Jugendliche des Landkreises Rügen" der DLRG (http://www.dlrg.de/).
Ich selber kannte von den Namen her ziemlich alle die auftraten, denn die Meisten stammen vom Musical „Mamma Mia!“ in Hamburg. Man durfte gespannt sein, denn es versprach, ein sehr abwechslungsreiches Programm zu werden- eine Mischung aus Tanz und Gesang mit A- Capella- Einlagen. Hier nun die Namen der Künstler:
- Henriette Grawwert
- Veit Schäfermeier
- Thomas Klotz
- Susanna Panzner
- Sabine Schreitmiller
- Dörte Niedermeier
- Stefan Schmitz
- Norbert Böhmann
- Janine Buck
- Reka Kovacs
- Claudia Rinner
- Siegmar Tonk
- Natascha Cecilia Hill


Hier ist das Programm, das Bianca netterweise mitgeschrieben hat:
1.Akt
1. Sei hier Gast (Die Schöne und das Biest) – Henriette Grawwert (mit Kinderensemble)
2. Heut’ ist der Tag (3 Musketiere) – Thomas Klotz
3. Holding out for a hero (Miami Nights) – Janine Buck
4. Dancing in the dark / Orpheus in der Unterwelt (Ballett / Tanz) – Dörte Niedermeier / Stefan Schmitz
5. Ich muss erfahr’n (Jekyll & Hyde) – Veit Schäfermeier
6. Out here on my own (Fame) – Sabine Schreittmiller
7. For the first time (Tarzan) – Natascha Cecilia Hill / Thomas Klotz
8. Irgendwo wird immer getanzt (Mozart) – Réka Kovács
9. Nur für mich (Les Misérables) – Henriette Grawwert
10. Dancing through life (Wicked) – Norbert Böhmann
11. Einmal (Der Glöckner von Notre Dame) – Siegmar Tonk
12. Probier’s mal mit Gemütlichkeit (Das Dschungelbuch) (A cappella) – Norbert Böhmann / Susanna Panzner / Stefan Schmitz / Sabine Schreittmiller
13. I know him so well (Chess) – Dörte Niedermeier / Claudia Rinner
14. Go in peace and love (A cappella) – Norbert Böhmann / Janine Buck / Susanna Panzner / Stefan Schmitz / Sabine Schreittmiller
15. Johnny’s Mambo (Dirty Dancing) (Tanz) – Réka Kovács / Stefan Schmitz

2. Akt
16. Gloria Estefan - Medley:
Turn the beat around / Dr. Beat / 1,2,3 / Conga / Don’t wanna lose you / Rhythm of the night / Get on your feet / Rhythm is gonna get you / Oye mi canto – Norbert Böhmann / Janine Buck / Réka Kovács / Dörte Niedermeier / Claudia Rinner / Siegmar Tonk
17. Siehe da, sie lebt (Romeo und Julia) – Natascha Cecilia Hill
18. Wenn ich dein Spiegel wär’ (Elisabeth) – Susanna Panzner / Stefan Schmitz
19. Ich war noch niemals in New York (Ich war noch niemals in New York) – Siegmar Tonk (mit Norbert Böhmann / Henriette Grawwert / Veit Schäfermeier / Sabine Schreittmiller)
20. Man of La Mancha ( Man of La Mancha) – Susanna Panzner
21. Tanz (Disco/Techno) – Janine Buck / Réka Kovács / Dörte Niedermeier / Claudia Rinner
22. Wie kann ich sie lieben (Die Schöne und das Biest) – Veit Schäfermeier
23. Wer kann schon ohne Liebe sein (3 Musketiere) – Henriette Grawwert / Susanna Panzner / Sabine Schreittmiller
24. Broken vow – Norbert Böhmann
25. Der Song, der hier noch fehlt (urspr. Das Lied, in dem’s geschieht – Spamalot) – Henriette Grawwert / Veit Schäfermeier
26. Thank you for the music (ABBA) – Alle
Zugaben
27. Mamma Mia! (Mamma Mia!) – Alle
28. You’re the one that I want (Grease) – Alle
29. Time of my life (Dirty Dancing) - Alle


Henriette und Veit schafften es spielend leicht, das Publikum durch eine witzige Moderation durch den Abend zu führen. Es hat einfach Spaß gemacht, den beiden zuzuschauen. Aber auch die anderen Künstler überzeugten. Ich war sowieso die ganze Zeit gespannt darauf, die Leute solo singen zu hören, die man sonst im „Mamma Mia!“ Ensemble kaum bzw. gar nicht zu hören bekommt. Sonst sieht man sie immer im Chor oder im Tanzensemble. Ich denke dabei besonders an Claudia Rinner, die im Stück die Ali spielt und eigentlich überhaupt kein Solo hat. Auch Réka Kovács, Stefan Schmitz und Norbert Böhman kommen stimmlich bei „Mamma Mia!“ leider kaum zum Einsatz, jedenfalls als Solisten. Ich denke, dass keiner von uns enttäuscht wurde, denn dieselben entpuppten sich als tolle Sänger. Gerne möchte ich mehr von denen hören! Was mich besonders fasziniert hat, waren die Tanzeinlagen, besonders die von Stefan Schmitz. Er selber wurde an der Hamburger Staatsoper bei John Neumeier zum Bühnentänzer ausgebildet und bot nun in Binz seine Abschlussarbeit dar: Das Thema war „Orpheus in der Unterwelt“ und wurde zu der Musik „Dancing in the Dark“ getanzt. Stefan hat die Choreographie für seine Tanzpartnerin Dörte Niedermeier etwas modernisiert. Der Tanz selber war einfach wunderschön, und es zeigte auch, was für eine tolle Tänzerin Dörte ist. Aber auch Stefan glänzte. Es ist immer wieder erstaunlich, was man so alles auf die Beine stellen kann.

Was das Tanzen angeht hat mich Reká Kovács ebenfalls fasziniert. Auf Grund einer Verletzung hat sie den ganzen Abend Turnschuhe getragen und musste im Vorfeld die Tanzproben einstellen. Sie selber hat trotzdem „Johnny´s Mambo“ souverän mit Stefan Schmitz bewältigt, so dass man als Laie gar nicht gemerkt hat, dass sie eine Verletzung am Fuß hat. Dafür verdient sie den allergrößten Respekt. Ihr Lied „Irgendwo wird immer getanzt“ aus dem Musical „Mozart“ hat nebenbei auch gezeigt, was für eine schöne Singstimme sie hat. Genauso wie Claudia Rinner. Herausheben möchte ich das Lied „I know him so well“ aus „Chess“, im Duett gesungen mit Dörte Niedermeier.

Nun kommen wir zu der Dame, wegen der wir ursprünglich hergekommen sind: Susanna Panzner: Außer bei den wirklich spritzigen A- Capella Einlagen kam sie leider im ersten Teil nicht so oft zum Einsatz, dafür aber im 2. Teil- und wie. Sie sorgte für echte Gänsehaut. Sie sang zusammen mit Stefan „Wenn ich Dein Spiegel wär“ aus „Elisabeth“ und hat in mir die Vorstellung geweckt, dass sie theoretisch auch super als Elisabeth, Kaiserin von Österreich, glänzen könnte. Sie selber hat schon in diesem Stück gespielt, allerdings als Erzherzogin Sophie und Ludovica bzw. Frau Wolf. Dann kam ihr Solo: „The Man of La Mancha“ aus dem gleichnamigen Stück. Ich kannte das Lied schon vorher, aber die Version, die sie gesungen hatte, war eindeutig die Beste. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich einfach ihre Stimme mag. Und dann kamen die 3 Musketiere: Dieses Lied hatte ich mir insgeheim gewünscht, und mein Wunsch wurde erfüllt: Susanna als Mylady de Winter (die sie schon in Berlin gespielt hat), Sabine Schreittmiller als Königin Anna und Henriette Grawwert als Constance gaben das Lied „Wer kann schon ohne Liebe sein“ zum Besten. Das Lied ist an sich schon sehr schön und irgendwie auch traurig, aber mussten sie es ausnützen, dass ich sowieso schon sehr nah am Wasser gebaut bin? Jenny saß in der ersten Reihe neben mir und selbst sie musste schniefen. Kurz und knapp zusammengefasst: Die Steigerung von Gänsehaut. Da wird einem schon sehr bewusst, dass man als Musicalbegeisterter schon sehr viel mitmacht.

So ging der Abend leider etwas zu schnell vorüber, wobei wir ausnahmslos von jedem der Menschen on Stage fasziniert und begeistert wurden. Der Abend hat uns auch gezeigt, wie vielseitig man sein kann und so endete dieser im wohlverdienten Applaus und mit der Scheckübergabe der Spendeneinnahmen in der Höhe von 3.290,- € an die Gesellschaft DLRG.

Müde und geschafft von der tollen Vorstellung, aber auch von dem Tag insgesamt stiegen wir ins Auto und fuhren ohne jegliche Navigationsschwierigkeiten von der Insel in Richtung Pension „Zur Kurve“ und fielen wie ein Stein ins Bett. Was mich betrifft, jedenfalls bin ich mit dem Ohrwurm „The Man of La Mancha“ eingeschlafen.

Nach dem Frühstück sind wir so gegen 09 Uhr in Richtung Hamburg gedüst, wobei uns die Rückfahrt etwas länger vorkam, da mal wieder das Navigationssystem meinte, uns über Landstrassen zur nächsten Autobahn zu schicken.

Ich glaube, dass ich die meiste Zeit im Auto geschlafen habe, denn aufgewacht bin ich erst, als wir schon gegen Mittag vor Jennys Haustür hielten.

Verfasst: 27.08.2007, 21:00:29
von Annie
@Franka: Danke Dir für den tollen Bericht! :) Ich hätte bei der Gala vor allem die A-Cappella-Einlagen gerne gesehen! :wink:

Verfasst: 27.08.2007, 22:25:46
von Elphaba
Lieben Dank auch für diesen ausführlichen Bericht Franka!

Das war ja wirklich ein anstrengender aber wunderschöner Tag! :)

Verfasst: 28.08.2007, 11:05:18
von Franka
danke danke *verbeug*

dieser ist jetzt auch auf Susannas HP on, mit Fotos aus Binz und der Show;-)

Verfasst: 28.08.2007, 20:36:16
von Annie
@Franka: Na, dann muß ich nachher gleich mal Fotos gucken "gehen"! :wink: