highQ Gehirne in Hochgeschindigkeit

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Fantine
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highQ Gehirne in Hochgeschindigkeit

Beitragvon Fantine » 05.02.2008, 19:45:55

So, hier ein kleiner Bericht aus Darsteller sicht von unserem WOchenende in Frankfurt/Main, und unserer Uraufführung von highQ!!!!!! (sorry, etwas lang...;-))



Die highQ-Premiere in Frankfurt/Main am 27. Januar 2008

Für uns begann die Premiere eigentlich schon am 25. Januar, als vier von uns sich mit zwei Müttern im Zug auf den weg nach Frankfurt machten – was immerhin 4 ½ Stunden dauert. Zum Glück hatten wir ein Abteil für uns, mit unserem vielen Gepäck (immerhin eine E-Gitarre, ein elektrisches Schlagzeug in seine Teile zerlegt, Kostüme, privates Zeug für drei Tage...) und bei unserer „Lebhaftigkeit“ hätten andere aber auch keinen Spaß mit uns gehabt. ;-)

Als wir in Frankfurt ankamen, war es schon dunkel, ich bin mit einem Teil des Schlagzeugs und meinem Gepäck aus dem Zug gefallen beim Aussteigen, stand dann mit den anderen auf der falschen Seite (hatte mich auch schon gewundert...), was bedeutete rein, und wieder raus. Einer unserer künstlerischen Leiter kam uns abholen, dann sind wir zur schauspielfrankfurt Gastspiel-Absteige gelaufen, wo uns sofort die nette, etwas hyperaktive Frau Krause begrüßte – Zimmerverteilung ging schnell und auch unsere anderen beiden künstlerischen Leiter und unsere „Ausstatterin“ kamen irgendwann an.
Nach einem nicht sehr vegetariertfreundlichen Abendessen sind wir dann noch ein bisschen durch Frankfurt gezogen – und haben die Passanten etwas „unterhalten“, unter anderem mit spontanen Talkshowanmoderationen in Reimen auf meinen Namen (z.B.: Hallo und herzlich Willkommen beim Quiz mit Lis!). ^^

Am Samstag ging es bei meiner Freundin und mir im Zimmer schon ziemlich früh rund, wir sind dann raus auf den Balkon und haben verwirrten Asiaten von gegenüber zu gewunken, irgendwann haben wir uns dann entschlossen mit unserem Regiesseur (obwohl das bei uns eigentlcih nicht richtig ist, ich werde es trotzdem der einfachheit halber so nennen) rüber in Frau krauses Hände zum Frühstück begaben...dort trafen wir noch einen anderen unserer Mitperformer, der erst spät mit dem Zug gekommen war.

Um 11 sollten wir zum ersten Check im schauspielfrankfurt sein, wir bekamen unsere Hausausweise und meine Freundin und ich durften noch mal zurück zur Pension laufen, weil sie etwas vergessen hatte...
Im Theater haben wir dann mal live mitbekommen, wie kompliziert die Einstellung der ganzen technik ist – die Techniker standen fast den ganzen Tag auf den Leitern...dann gab's noch einen Durchlauf (mit neuen Szenennamen! - grrrrrr, die wir alle nicht mochten), dann Mittag in der Theaterkantine (ich mag Theaterkantinen, obwohl die im Maxim Gorki Theater Berlin fast noch ein tick besser ist.), wo schon unsere letzter noch fehlender Performer wartete. Nachmittags gab's dann noch einen Durchlauf, danach zur Besprechung in die Kantine (40 Minuten vor Vorstellungsbeginn in selbigem Theater keine gute Idee: „Die Damen vom Chor bitte ins kleine Haus...“) und Abstimmung, was wir heute Abend machen wollen. Unsere drei künstlerischen Leiter, unsere Austatterin, meine Freundin und ich nahmen unsere Freikarten für „Schade, dass sie eine Hure war“ wahr, in dem meine Freundin und ich einen der Schauspieler, als den wiedererkannten, dem ich noch in der Kantine die Zigarette angezündet hatte...;-).

Am Sonntag, Premierentag!, wurden wir um 7 Uhr morgens nach nur 6 ½ Stunden Schlaf von dem Handy meiner Freundin geweckt, das ernsthaft der Meinung war, lauf kingeln zu müssen...Dann wurde nach einander geduscht, angezogen und zum Frühstück rübergegangen, vorher bestand unsere kleine Nervmaus darauf, uns über das Fernsehprogramm vom Vorabend aufzuklären (inklusive Dschungelcamp-Speiseplan auf nüchternen Magen).
Um 10 gab's dann eine Besprechung, Kostümanprobe im Flur zwischen den Zimmern. Dann haben wir unsere Koffer gepackt, sind damit zum Theater gegangen, die dort abgestellt und dann mal wieder in Frankfurt eingetaucht, die Zeit bis zum Soundcheck tot zu schlagen.

Um 14 Uhr war dann besagter Soundcheck, Aussteuerung der Mikros und der Instrumente, Videocheck, und überhaupt alles Check. Um drei kamen dann alle zusammen, unser „Energietraining“ machen, dann Requisitencheck, letzter Besuch auf der Toilette, letzter Becher Wasser, ein Toi, Toi, Toi von der Intendantin des Hauses persönlich – und dann kam das gruselige Kommando vom Vorderhaus „In zwei Minuten geht’s los!“.

Unser Stück ist ziemlich anders, als es die Leute kennen, es ist eine Performance, die Szenen werden gezogen, die Reihenfolge eben ausgelost, jede Vorstellung ist anders, ein besonders Feature möchte ich hier nicht verraten (weil es sehr lustig ist...), es gab einige Patzer (was bei der Generalprobe einfach zuuuuu gut gelaufen war!) unteranderem mich, wir ich da stand in einer Ballettpose mit den Armen und neben bei einen text sagte und dann plötzlich sagte ich „Das hatten wir schon, egal!“ (was nicht zu meinem text gehörte! ;-)). Die Pointen kamen an der richtigen Stelle und es gab keine Verletzten und keine Toten! ;-)
Am Ende war viel Applaus und Glückwünsche - danach wurde in aller Hektik abgebaut, dann wurden wir zu einem Publikumsgespräch geführt (mit Theaterwissenschaftsstudenten), die uns noch eine halbe Stunde ausfragen durften, wir bekamen etwas zu trinken, wobei ich mein Kostüm übergoss und meine Sitznachbarin mit dem Rest Wasser in meinem Becher bespritzte (Gestik, ganz schlimm!!!! ;-)), da ging es um Hochbegabung und was wir so für Probleme haben (die eine fragte ganz erstaunt: „Das kam ja im Stück so rüber, als wäre so eine Begabung gar kein Segen, sondern auch ein Flucht!“ - da haben wir glaub ich alle mehr oder weniger gedacht: „Uhuuuuu, sie hat's erkannt!“) und wie wir gearbeitet haben und was wir nicht alles hier und dort machen und wie die Leiter des Projektes uns gefunden haben...
Nach einer halben Stunde ging es im Sauseschritt zum Gepäck, zur Straßenbahn, zum Bahnhof, in den Zug, zurück nach Berlin.
Im Zug stieg dann unsere interne Premierenparty, mit ein paar angehörigen, die mitgefahren sind auf der Rückfahrt, und wir waren wohl etwas laut, denn manche verließen schon recht schnell den Waggon wieder...Der von unseren Leitern, den man am besten als Dramaturg bezeichnen kann, verkündete für alle die Wahlergebnisse, wir haben viel gelacht und gequatscht und natürlcih auch quatsch gemacht...;-)

Also: Auch bei Premieren geht es mit uns eher zu wie bei einer Klassenfahrt, aber es war natürlich auch Anstrengung und Anspannung dabei, wir waren so scheiße aufgeregt!!! (wer im SchülerVZ ist, dem kann ich noch einen Link zu zwei kleinen Photoalben backstage geben...

http://www.schuelervz.net/showalbum.php ... 35199c47ff

http://www.schuelervz.net/showalbum.php ... f871d65e7e )

Ein eher unkonventioneller Premierenbericht, aber highQ ist ebenso unkonventionell – einfach unbeschreiblich!!!!! ;-)

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June
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Beitragvon June » 05.02.2008, 20:27:32

cool, danke für den Bericht. Schön, das es abgesehen von Patzern so gut gelaufen ist...!
hab mir die Fotos angeschaut.
Ein Zugfahrt mit Cola, Pepsi und Prinzenrolle ist sicher toll :D :D :D
Doch immer, wenn ich nach dem Leben greif,
spür ich, wie es zerbricht.
Ich will die Welt verstehen und alles wissen,
und kenn mich selber nicht.

Doch die wahre Macht, die uns regiert,
ist die schändliche, unendliche, verzehrende,
zerstörende und ewig unstillbare Gier.

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Beitragvon ChristineDaae » 05.02.2008, 21:37:23

Danke für den Bericht :) Schön dass es so eine tolle Aufführung war! :D
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Beitragvon Annie » 05.02.2008, 22:50:59

@Fantine: Ein toller Bericht Danke! :) Scheint ja ein sehr interessantes Stück zu sein, daß die Szenen gezogen werden und die Reihenfolge ausgelost wird finde ich sehr spannend! :)

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Beitragvon Elphaba » 06.02.2008, 01:16:09

Die Idee finde ich auch klasse!

Auch von mir danke für den schönen Bericht Fantine! :)

Ja das kenn ich, bis die Technik einmal richtig eingerichtet ist, dauert es Stunden. :roll:
Bei uns im Theater haben sie zuletzt bis sechs Uhr Morgens daran gearbeitet (von 14 Uhr am Tag davor an) und um 10 Uhr morgens ging es dann aber schon wieder weiter im Dienst...*schnarch*

Aber euer Stück würde ich auch ehrlich gerne mal sehen! Ihr kommt nicht zufällig auch mal nach Hamburg oder Umgebung, wenn ihr schon den weiten Weg von Berlin nach Frankfurt macht? :D :wink:
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Beitragvon Annie » 06.02.2008, 11:54:09

Dann könnt Ihr aber auch bei uns vorbeikommen, Ihr macht einfach eine Tour vom Norden in den Süd-Westen! :wink:

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Beitragvon Fantine » 06.02.2008, 17:01:26

Wir wissen selbst nicht, wo wir noch spielen, es kommt drauf an, wer uns spielen lassen will!!! ;-)
Auf der Homepage (www.lunatiks.de/highQ.htm) sind oben in der Seitenleiste Bilder von der Premiere on stage (es gibt zwei verschiedene Leiten, wenn ich das richtig sehe, ganz links muss eines sein, wo ein Mädchen(ich) einen Pullover über den Kopf gezogen hat und darüber einen blauen Müllsack...;-)

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Beitragvon ChristineDaae » 06.02.2008, 17:25:45

@Fantine: Vielleicht lässt euch das Veranstaltungsforum Fürstenfeldbruck spielen; das liegt westlich von München.
Dort führen wir auch das Musical auf, bei dem ich jetzt mitmache. Die Tontechnik ist (soweit ich mich vom letzten Stück erinnern kann) ganz gut und die Bühne ist auch schön groß....
Ihr müsstet dort einfach mal fragen; wenn du willst kann ich auch eine Adresse raussuchen ;)

Mindestens eine Zuschauerin hättest du dort auch schon. ;)
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Beitragvon Fantine » 19.02.2008, 16:21:44

so ist eine kritik aus Berlin - die mochte mich anscheinend nicht, so wie sie auf mir rumhackt! ;-)

http://www.taz.de/regional/berlin/tazpl ... e910aa64fb

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Beitragvon ChristineDaae » 19.02.2008, 20:56:03

*tröst* Blöde Kritiken gibts immer... Aber ich glaub du hast das ganze schon gut gemacht :)
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(Karl Valentin)


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Beitragvon Elphaba » 20.02.2008, 02:23:00

Hmm. Das denke ich auch. Ich bin manchmal auch wirklich der Meinung, dass einige Kritiker zu glauben scheinen, dass nur eine schlechte Kritik eine echte Kritik ist. :roll:

Mach dir nix draus! Hauptsache den Leuten, die sich das Stück ansehen gefällts! :)
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Beitragvon Fantine » 20.02.2008, 16:24:34

Das denke cih auch - ich hab im Endeffekt sooooo darüber gelacht! Die muss echt unglaublich dumm gewesen sein, weil sie nicht verstanden hat, was wir wollten! Sie hat auch den Humor nicht verstanden...naja, solche Leute gibt es immer.


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