Es geht weiter! Wie immer würd ich mir viele Kommis wünschen. Danke Kitti & Christine, dass ihr immer kommentiert Noch immer so fest davon überzeugt, ging ich nach Hause und erzählte meinen Eltern von meinen oder besser gesagt unseren Plänen. Ich hatte vollkommen vergessen, wie sie auf so etwas immer reagierten.
„Was willst du, Nora?“, entrüstete sich mein Vater, als ich geendet hatte. Meine Mutter wiederum musste ich erst einmal hinsetzen. „Ich will in den Sommerferien mit Leon nach Essen.“, fasste ich die Kernaussage abermals zusammen.
„Das kommt auf gar keinen Fall in Frage.“, wollte mein Vater diese Diskussion abhandeln. „Aber Papa, warum denn nicht? Hier würde ich sowieso nur dumm rumsitzen, vor allem, wenn ihr noch in Urlaub fahrt. Ihr wisst genau, dass ich nicht mehr mitkommen mag.“, beschwerte ich mich.
Meine Mutter schien sich auch langsam zu fangen. „Aber Kind.“, begann sie. „Du kannst doch nicht einfach 6 Wochen ausziehen.“ – „Aber das will ich doch auch gar nicht. Nenn es einfach besuchen oder so. Ist es denn zu viel verlangt, wenn man die Ferien bei seinem Freund verbringen will?“, fragte ich verzweifelt.
„Ja!“, war die knallharte Antwort meines Vaters.
„Du willst nicht einfach ein paar Tage bei einer Freundin im Nachbarort verbringen, du willst 1 ½ Monate bei einem Mann verbringen, der 5 Jahre älter ist als du, den du gerade mal ein halbes Jahr kennst und dazu ist Essen nicht gerade um die Ecke.“, unterstützte meine Mutter den Standpunkt meines Vaters.
„Jetzt fangt ihr wieder damit an.“, machte ich meinem Ärger Luft. „Nur weil er ein paar Jahre älter ist und ich erst ein paar Wochen nach den Sommerferien 18 werde.“ – „Nora, versuch uns doch auch zu verstehen. Dein Vater und ich haben einfach Angst um dich.“ – „Angst? Was soll mir denn bitte passieren?“, wollte ich wissen, wobei mich diese ganze Diskussion nervte und ich sehr empört und aufgebracht war.
„Was passieren soll?“, mischte sich mein Vater nun wieder ein. „Das liegt doch auf der Hand. Du willst bei einem Mann wohnen. Das ist keine harmlose Jugendliebe. Er ist 5 Jahre älter als du, da hat man ganz andere Ansichten, Vorstellungen und Wünsche von einer Beziehung.“
Darauf wollte er also hinaus. „Ihr denkt, nur weil er ein paar Jahre älter ist als ich, will er mich lediglich ins Bett kriegen? Habt ihr schon mal daran gedacht, dass nicht nur das bei der Liebe eine Rolle spielt? Wenn ich bei ihm wohne, heißt das nicht gleich, dass ich mit ihm schlafe.“, entrüstete ich mich. Was dachten meine Eltern bloß?
„Nora, versteh doch.“, versuchte mich meine Mutter zu beruhigen. „Wir machen uns einfach Sorgen um dich, du bist doch noch ein Kind.“ – „Und ich kann trotzdem ganz gut allein auf mich aufpassen und entscheiden, was ich wann tue und was nicht!“ – „Das meinst du.“, brachte mein Vater heraus.
Ich war wütend und hätte am liebsten laut geschrieen, aber ich versuchte mich zu beherrschen, dennoch entgegnete ich ihm in einem ziemlich lauten Tonfall: „Ihr kennt ihn ja gar nicht richtig und trotzdem werft ihr ihm das alles vor.“ Mir standen vor Wut und Enttäuschung schon die Tränen in den Augen.
„Schatz, versteh doch, dass wir nur das Beste für dich wollen“, lautete der erneute Versuch meine Mutter mich zu beruhigen. Mein Vater sah das ganze noch etwas anders: „Du wirst nicht bei diesem Mann übernachten. Weder heute, noch in den Sommerferien.“ Das war sein Schlusswort.
Doch ich wurde nur noch aufgebrachter: „Warum verbietet ihr mir das und macht damit meine Sommerferien zur Hölle?“ Meine Eltern wollten schon darauf antworten und ich las in den Augen meiner Mutter die Verzweiflung, wie sie mir helfen könnte ohne nachzugeben und meinem Vater sah ich an, dass es ihm ebenfalls nicht leicht fiel so hart zu bleiben.
Meine Enttäuschung gewann die Überhand und mir rannen stumm Tränen über die Wangen, meinen Blick senkte ich gen Boden. Leise sagte ich: „Als ich das letzte Mal bei ihm übernachtet hab, hat es auch niemanden gestört.“
Meine Eltern waren wie vom Blitz getroffen. Obwohl ich zum Boden schaute, sah ich wie sie verwirrte Blicke wechselten und beide hatten keine Ahnung wovon ich sprach.
Mein Vater begann sehr durcheinander, aber mit einem entrüsteten Unterton: „Lüg uns nicht an, Norina. Du warst jede Nacht zu Hause, du kannst gar nicht bei ihm gewesen sein.“ – „Du hast noch nicht einmal bei einer Freundin übernachtet in der letzten Zeit.“, fügte meine Mutter hinzu.
Ich lachte unwillkürlich auf. „Das könnt ihr alles nur für die Zeit behaupten, in der ihr auch zu Hause ward.“ Wieder schauten sie sich an. „Aber wir waren immer zu Hause.“ Mein Vater wurde langsam etwas wütend.
„Ach, könnt ihr euch nicht mehr daran erinnern, dass ihr ein ganzes langes Wochenende bei Melanie ward?“, erkundigte ich mich. Langsam aber sicher wendete sich das Gespräch. Ich wandte meinen Blick wieder auf meine Eltern und wischte mir mit dem Ärmel die Tränen aus dem Gesicht.
Zuerst schienen sie etwas grübeln zu müssen und dann meinte mein Vater unsicher: „Aber das ist doch schon eine ganze Zeit her, da ward ihr doch noch gar nicht zusammen.“ – „Doch“, antwortete ich. „Zumindest sind wir an dem Wochenende zusammen gekommen.“
Nun konnten sie es auch wissen. Bisher hatten sie kein genaues Datum oder genauere Umstände gewusst. Diese Antwort führte bei meiner Mutter allerdings zu Panik: „Heißt das du hast…“, scheinbar konnte sie es nicht aussprechen, denn sie hielt inne und schaute mich mit fahlem Gesicht an.
„Nein.“, beantwortete ich kurz und knapp ihre nicht ausgesprochene Frage, woraufhin ich die Erleichterung in ihrem Gesicht eindeutig sah. Um sie vollends zu überzeugen, begann ich die ganze Geschichte zu erzählen: „Ich hab Leon bei ihm zu Hause besucht. Es war nach einer Nachmittagsshow, die er nicht spielen konnte, weil er wegen der Audition heiser war. Wir haben den ganzen Abend geredet, wobei es wohl eher an mir war zu reden. Wie dem auch sei, es wurde immer später und eigentlich wollte ich schon längst gegangen sein, aber dem war nicht so. Als Leon dann in der Küche war, um neuen Tee zu kochen, bin ich auf dem Sofa eingeschlafen, weil ich von der Show ziemlich erschöpft war. Leon deckte mich dann zu und ging selbst in sein Bett im Schlafzimmer. Als ich am nächsten Morgen auf der Couch wieder aufwachte, war Leon schon in der Küche und hat Frühstück gemacht. Es ist also wirklich nichts passiert. Ich hab aufm Sofa und er in seinem Bett geschlafen. Beruhigt euch das jetzt?“
Natürlich beruhigte sie das. Ob es an dem Entschluss bezüglich der Sommerferien etwas ändern würde, war allerdings nicht gesagt.
~*Niemand nimmt mir meine Träume und schließt meine Sehnsucht ein, wo es Liebe gab und Freiheit wird mein Herz für immer sein*~