The Best of Andrew Lloyd Webber Gala, 11.01.2008

Wie gefiel euch eine Vorstellung und was würdet ihr kritisieren?

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Gaefa
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The Best of Andrew Lloyd Webber Gala, 11.01.2008

Beitragvon Gaefa » 12.01.2008, 19:30:15

The Best of Andrew Lloyd Webber Gala, Bad Sooden Allendorf, 11.01.2008

In unserer Zeitung hatten wir ein Gewinnspiel zu eben dieser Gala entdeckt und dachten uns da könnten wir ja einfach mal mitmachen. Gesagt, getan. Daraus folgte dann, dass in der Zeitung die Gewinner bekannt gegeben wurden, wir aber an diesem Tag alle nicht in die Zeitung geschaut hatten. Mein Vater wurde dann an der Bahnhaltestelle angesprochen, dass seine Tochter ja Karten gewonnen hätte. Am Abend zeigte er mir dann den Artikel und ich war sehr überrascht und hab mich natürlich auch sehr gefreut, denn Karten für ne Musicalgala gewinnen ist eine tolle Sache ;) Von allen möglichen Leuten wurde ich noch darauf angesprochen, was schon recht lustig war.
Wie dem auch sei. Am 11.01. war es dann endlich so weit und meine Mutter und ich machten uns auf den Weg nach Bad Sooden Allendorf. Das Internet hatte gezeigt, dass das Kultur und Kongresszentrum in Allendorf sei. In die angegebene Straße fuhren wir dann auch, aber da ging es irgendwann nur noch auf einem Feldweg weiter, weshalb wir natürlich umkehrten, allerdings nicht ohne vorher gefragt zu haben, wo wir denn hinmüssten. So wurden wir wieder zurück nach Sooden geschickt, was wir uns eigentlich auch schon gedacht hatten. Dann fanden wir irgendwann ein Schild: Kultur und Kongresszentrum. Toll, es zeigte in Richtung Park, wo man mit dem Auto nicht durchfahren durfte. So parkten wir auf dem Parkplatz bei der Therme und fragten erneut, wo denn der Parkplatz zum Kultur und Kongresszentrum sei. Während ich beim Auto wartete, kamen andere Leute vorbei, die ebenfalls danach suchten, doch da konnte ich ihnen ja auch nicht weiter helfen. Meine Mutter kam dann mit der Information zurück, dass es zu Fuß ungefähr zehn Minuten seien, weshalb wir alle schön dort parkten.
Durch den Park war es wirklich nicht weit bis zum Kultur- und Kongresszentrum, an dem der Name so weit oben stand, dass wir ihn zuerst überhaupt nicht gesehen haben. Um 19 Uhr wurde eben dieses dann auch geöffnet und ich holte die gewonnenen Karten an der Abendkasse ab. Wir saßen also in Reihe 10, links. Noch wussten wir nicht, dass es nur Stuhlreihen waren, dies zeigte sich erst eine halbe Stunde später, als wir den Raum, in dem zuvor noch geprobt wurde, was im Foyer durchaus nicht zu überhören war, betreten durften. Unsere Plätze stellten sich als nicht sonderlich vorteilhaft heraus, vor allem weil direkt vor uns nicht gerade kleine Leute saßen. Außerdem waren wir schon so weit links, obwohl bestimmt noch 10 Plätze links von uns aus waren, dass wir eingeschränkte Sicht auf die Bühne hatten. Schon im Voraus dachten wir uns, dass der eigentliche Kartenpreis von 33€ für unsere Plätze nicht gerade angemessen war, bei dieser Sichteinschränkung.
Auf der Bühne standen links und rechts je eine orangene, etwas verbeulte Tonne, die, wie wir uns auch dachten, für Cats dort positioniert waren. Außerdem war in der Mitte eine Treppe angebracht, die zum hinteren Vorhang, der einen Eingang darstellte, führte. Rechts und links davon waren jeweils Bögen, die auch als Ein und Ausgang genutzt werden konnten, aufgestellt. Über der Treppe hing eine Discokugel.
Kurz nach 20Uhr begann die Show. Wir waren sowohl auf die Solisten, als auch auf die Titelwahl gespannt, da auf die Frage, ob es ein Programm gebe, der Mann an der Abendkasse antwortete, dass es vergriffen sei oder noch nicht eingetroffen… Also: Es gab keins, was ich nach wie vor sehr schade fand. Aufgrund des mangelnden Programms und der dazugehörigen Informationen, kann ich nicht alle Lieder beim Namen nennen, geschweige denn die Solisten.


Die Show begann mit Cats.
8 als Katzen verkleidete Tänzer begannen die Show mit einem Mix aus Tanz und Akrobatik. Mich persönlich hat es nicht angesprochen und ich habe darauf gewartet, dass die endlich anfangen zu singen. Dies geschah dann mit Memory, welches von der blonden Solistin gesungen wurde. Bei diesem Lied hat man sie sehr schlecht verstanden, da ihr Mikro zu leise und die Musik zu laut war. Sonst hat sie das Lied recht gut gesungen, allerdings fiel schon dabei auf, dass sie zwischen Brust- und Kopfstimme sprang und es ein Unterschied wie Tag und Nacht war. Die angesprochene Discokugel wurde während dieses Liedes angestrahlt. Die restlichen Lieder aus Cats kannte ich nicht. Sie wurden von den beiden Damen gesungen, der rothaarigen und der blonden und eines wurde von dem kurzhaarigen, da noch als Katze verkleideten, Solist gesungen, wobei die Tänzer ebenfalls in Katzenkostümen tanzten. Dieser erste Block hat mir nicht wirklich gefallen und ich wurde von diesem Start nicht sehr überzeugt.
Im Anschluss kam eine etwas merkwürdig gekleidete Moderatorin auf die Bühne und begann über Andrew Lloyd Webber zu erzählen. Allerdings war ihre Moderation etwas seltsam. Sie redete über sein erstes Werk, Joseph, und kündigte daraufhin Song and Dance an.
Daraus folgte nun Unexspected Song gesungen von der blonden Solistin. Ich kannte bereits eine deutsche Version des Liedes und auch ihre Version gefiel mir ganz gut. Jetzt war auch ihr Mikrofon viel besser eingestellt. Danach kam von allen 4 Solisten Take that look of your face, was normalerweise wohl als Duett gesungen wurde. Dadurch, dass irgendwann alle sangen, wurde es etwas unverständlich, aber es war okay. Sie haben alle gut zusammen gespielt und gesungen. Besonders umgehauen hat mich aber auch dieses Lied nicht.
Nach einer weiteren kurzen Zwischenmoderation seitens der Moderatorin kam nun wirklich Joseph. Im Prinzip mag ich dieses Musical sehr gerne und mir gefallen auch die Songs daraus sehr gut, aber nicht in dieser Interpretation. Der langhaarige, etwas kräftigere Solist begann den Song of the King zu singen, wobei er wohl eher die Töne suchte. Es war wirklich nicht sonderlich gut. Dazu kam noch seine schlechte englische Aussprache, die noch öfter auffallen sollte. Dennoch passte dieser Song nicht zu ihm, was zu keinem befriedigenden Ergebnis führte. Dem folgte noch Any dream will go, eines der schönsten Joseph Lieder, diesmal von dem kurzhaarigen Solist, aber auch er konnte in dem eher wie eine bunte Decke aussehenden Mantel nicht überzeugen. Wenn man diese beiden Lieder ein Jahr zuvor bei einer anderen Gala von Originalinterpreten und sehr tollen Versionen gehört hat, können die beiden absolut nicht mithalten, leider.
Die Musik ging schon weiter, aber die Moderatorin kam auf die Bühne und kündigte den Phantom of the Opera Block an. Dabei meinte sie, dass die beiden, die Phantom und Christine singen diese Rollen auch schon gespielt hätten. Bei der Christine, die von der rothaarigen Solistin gesungen wurde, kann ich mir das durchaus sehr gut vorstellen. Sie trug in ihrem schönen Roten, mit Rosenmuster besticktem Kleid dazu bei, dass dieser Block doch angenehmer war als die Lieder zuvor. Think of me konnte sie wunderbar singen, ohne dass es zu nervig hoch war, aber doch sehr passend. Vor allem die hohen Töne bekam sie sehr gut und klar, dennoch nicht nervig. Hat mir gut gefallen dieses Lied. Danach kam All I ask of you zusammen mit dem kurzhaarigen Solisten, was mir von ihrer Seite wieder sehr gut gefallen hat. Er hat seine Sache auch nicht schlecht gemacht und vor allem schauspielerisch überzeugt, aber sie war eindeutig besser. Zum Schluss des Liedes trug er sie dann auf Händen heraus. Nach diesem Lied sagte der Mann neben mir: Boah hat die ne Stimme! Recht hat er. Es folgte Music of the night von dem anderen Solisten. Zum einen sah er mit seinem Umhang eher aus wie Graf von Krolock und zum anderen hatte er die Maske auf der linken Seite und der ganzen Stirn, was schon recht seltsam aussah. Gesanglich waren die Tiefen Töne in Ordnung, die hohen konnte es nicht singen, das war eindeutig zu hoch von ihm, weshalb er uns nicht überzeugen konnte. Auch bei Phantom of the Opera sang er das Phantom, zusammen mit der Christine aus den vorigen Liedern, die wieder gewohnt mit ihrer hellen und klaren Stimme glänzte. Er jedoch stand stimmlich sehr in ihrem Schatten. Außerdem kann er das th nicht richtig aussprechen, weshalb sich das Lied anhörte wie De Phantom of de Opera… Hat etwas gestört, dennoch von ihr sehr sehr schön gesungen. Kann mir gut vorstellen, dass sie diese Rolle wirklich gespielt hat, bei ihm bin ich mir weniger sicher. Als letztes folgte Maskenball, was von allen zusammen gesungen und vom Ensemble getanzt wurde. Zum Schluss erschreckte das Phantom alle und die ganzen Leute rannten von der Bühne…
Das Licht ging schon an, doch die Moderatorin kam noch einmal und verabschiedete uns in die Pause.
Zu diesem Zeitpunkt waren meine Mutter und ich nicht gerade sehr angetan von dieser Gala und hätten uns sehr geärgert, wenn wir die Karten nicht gewonnen hätten. Außer der rothaarigen Frau konnte uns keiner überzeugen. Dazu kam, dass ein großer Mann vor mir saß, um dessen Kopf ich immer herumgucken musste, was nicht gerade sehr angenehm war.
Schon während der Pause wurde ein Kreuz im obersten Eingang aufgehängt, weshalb unkenntlich war, dass nun Jesus Christ Superstar kommen würde. Dieses Kreuz war mit ein paar Lichtern ausgestattet, die so grell schienen, dass man fast nicht hinschauen konnte, nicht sehr schön. Der kurzhaarige Solist begann mit dem Titellied Jesus Christ Superstar, was solide gespielt und gesungen von ihm war. Das Schauspiel vom Chor, die gegen Ende einen Kreis um Jesus bildeten, war gut gelungen und dadurch, dass Judas singend draußen stand, kamen seine Zweifel gut rüber. Danach wurde die Musik zu Gethsemane eingespielt und wir dachten schon: Nein, bitte nicht. Aber doch, der langhaarige Solist sang genau dieses Lied. Kurz und schmerzlos: Es hat mir nicht gefallen. Er kam nicht so hoch, wie es gefordert bzw. gewollt war, spielte zwischendurch sehr weinerlich, sang teilweise so leise, dass man ihn nicht wirklich verstand und sprach so undeutlich, dass ich den Text oft nicht verstanden hab, obwohl ich ihn kenne. Die hohen Töne haben mich überhaupt nicht überzeugt, jedoch hat er es schauspielerisch recht solide und glaubhaft herübergebracht, aber das Lied passt einfach nicht zu seiner tiefen Stimme. Als ich das Lied das erste Mal live gehört hatte, war ich begeistert, bei ihm war ich enttäuscht und froh, als er fertig war…
Als es dann ohne Unterbrechung seitens der Moderatorin mit Liedern aus Sunset Boulevard weiter ging, dachte ich schon sie hätten die Moderatorin gestrichen. Der schlankere Solist sang den Titelsong, wobei er immer Buuulevard sang, was sich sehr seltsam anhörte. Sonst war der Song recht gut. Es folgte die englische Version, deren Namen ich nicht weiß, von Nur ein Blick. Dies sang die blonde Solistin, was mir recht gut gefallen hat. Solide gesungen und gespielt.
Gleich darauf wurde es spanisch, naja zumindest von den Rhythmen her, denn der kurzhaarige Solist begann mit einem Song über Eva Peron aus Evita. Vor allem die spanischen Einflüsse in diesem Lied lagen ihm sehr gut und es konnte mich nun endlich überzeigen. Er sang richtig gut und auch schauspielerisch war er einwandfrei bei diesem Lied. Er scheint schon mal dort gespielt zu haben, nach der Leistung zu beurteilen. Das Ensemble tanzte auch recht schön zu dem Lied. Darauf folgte ein weiteres Lied aus diesem Musical von der blonden Solistin, was auch wieder sehr rhythmisch war, aber durchaus ganz gut dazu passte. Das Ensemble tanzte auch hier wieder. Danach kam die rothaarige Solistin in einem, wieder sehr schönen, hellblauen ebenfalls mit Blumenpailetten bestickten Kleid, auf die Bühne und begann Don’t cry for me Argentina zu singen. Eine sehr schöne Version von ihr. Stimmlich passte das Lied sehr gut zu ihr und auch schauspielerisch machte sie den Stand der Rolle deutlich. War sehr schön. Zum Schluss des Evita Blockes kam noch A new Argentina von den 3 Solisten und dem Ensemble, welches Fahnen mit Eva und Juan Peron hisste. Interessant bei diesem Lied zu beobachten war wie unterschiedlich die drei Solisten ihren Arm in die Höhe streckten, als Symbol des neuen Argentinien. Das Lied war von allen recht gut gesungen und hat mir gefallen. Ich kannte das Lied bisher noch nicht, aber es hat durchaus Ohrwurmqualität.
Leider kam jetzt doch wieder die Moderatorin und erzählte uns erstmal, was wir seit der Pause gehört und gesehen hatten. Daraufhin erklärte sie, dass es nun einen Gastblock geben werde. Obwohl die meisten wohl kein Deutsch konnten, hatten sie sich entschieden für das deutsche Publikum etwas in Deutsch zu singen und haben sich dafür Lieder aus den Musicals Elisabeth und Tanz der Vampire ausgesucht. Es war sehr lustig als sie meinte, sie hätten die ganze Zeit geübt und wären damit allen auf die Nerven gegangen. Dann erzählte sie noch etwas über Michael Kunze, wobei sie texten und übersetzen immer wieder durcheinander schmiss, sehr sehr seltsam und nicht sehr auskunftsreich ihre Moderationen… Doch die Aussicht auf die deutschen Lieder weckte bei dem Herrn neben meiner Mutter Begeisterungsstürme.
Es begann mit Der letzte Tanz aus Elisabeth von dem etwas kräftigen langhaarigen Solisten. Endlich war mal ein Lied nicht so hoch. Die Strophen haben mir gut gefallen von ihm und er musste diesmal nicht nach den richtigen Tönen suchen, die hatte er schon so gefunden. Mit der Interpretation des Refrains steh ich bei vielen Versionen etwas auf dem Kriegsfuß, von daher war seine Interpretation gar nicht so schlecht, er hat sogar noch etwas variiert, war recht gut. Bis dahin würde ich behaupten das beste Lied von ihm. Sein Akzent war zwar zu hören, aber störte nicht sehr. Auch wenn er eine Zeile änderte und wieder so hoch zu singen versuchte, war der Schluss annehmbar. Wobei das gerufene „Elisabeth“ am Schluss nicht passte. Es folgte Ich gehör nur mir von der rothaarigen Solistin in einem schwarz-weißen Kleid. Ein Lied, das sehr gut zu ihrer Stimme passte, so was kann sie einfach singen, da gibt es kein wenn und kein aber. Hat mir sehr sehr gut gefallen, sie wäre bestimmt eine tolle Elisabeth. Einen Akzent konnte ich allerdings überhaupt nicht feststellen. Bei diesem Lied hat sie ein weiteres Mal unter Beweis gestellt, dass sie an den passenden Stellen recht tief und angenehm und wenn es erforderlich ist sehr hoch und klar singt. Vor allem der letzte Ton war klasse. Da wechselte sie dann in das ganz Hohe, wie schon beim Phantom und stieß dieses hohe „mir“ mit sehr viel Kraft und Ausdruck heraus, was mir sehr gut gefallen hat. Sehr schönes Lied und total toll von ihr gesungen, gespielt und interpretiert. Als nächstes und letztes im deutschen Block kam noch Totale Finsternis aus Tanz der Vampire. Die blonde Solistin sang die Sarah, zugegeben in einem etwas merkwürdig aussehenden roten Kleid. Auch bei ihr war ein Akzent vergeblich zu suchen. Stimmlich passte dieser Song sehr gut zu ihr und sie konnte mich komplett überzeugen, auch wenn sie am Ende die kräftig gesungenen Worte etwas zu sehr gezogen hat, so dass man sie nur schlecht verstanden hat. Als Graf trat wieder der kräftige, langhaarige Solist auf, der abermals den Umhang anhatte, bei dem ich schon während des Phantom Blocks gedacht hatte, dass er besser zum Grafen passt. Schauspielerisch war es okay, gesanglich solide. Zwar auch wieder der Akzent, aber im Englischen war es auch nicht viel besser. Zusammen haben die beiden gut harmoniert und mir hat das Lied vor allem von ihr sehr gut gefallen. Das vom Grafen am Schluss gerufene „Sarah“ passte genauso wenig wie zuvor bei Elisabeth, aber naja. Nach diesem Lied gab es zum ersten Mal Pfiffe, die von dem Mann neben meiner Mutter stammten, der scheinbar ein großer TdV Fan ist.
Erneut kam die Moderatorin auf die Bühne und erklärte, dass wir so langsam dem Ende nahe kommen. Sie kündigte Starlight Express an und meinte, dass sie gefragt hätten, ob sie eine Rollschuhbahn bauen könnten, aber das wurde ihnen nicht erlaubt, aber sie hätten trotzdem Rollschuhe. Sie fragte dann noch, ob jemand mitmachen will, sie hätten angeblich noch Rollschuhe. Sie fragte so oft „Niemand, niemand, niemand?“ bis ein kleines Mädchen tatsächlich auf die Bühne kam. Diese nahm sie dann auch mit hinter die Bühne, um ihr Rollschuhe anzuziehen. Sie muss wirklich gut improvisiert haben, denn sie hatte nicht daran gedacht, dass sich wirklich jemand meldet, wie wir später bemerkt haben.
Aber weiter ging es mit dem Titellied aus Starlight Express von dem langhaarigen Solisten. Wirklich gefallen hat es mir nicht, es passte nicht ganz zu ihm und sein Schauspiel war auch recht seltsam. Danach kam zu dem nächsten Lied aus StEx das ganze Ensemble, die anderen Solisten und die Kleine auf Rollschuhen auf die Bühne. Klasse, dass sie das wirklich möglich gemacht haben. Die beiden Solistinnen hatten sie dann an der Hand und sie ist während dem Lied mit ihnen über die Bühne gefahren, wobei sie als einziges auf Inlinern, wohl gemerkt, stand. Ein Herr aus dem Ensemble in einem blauen Anzug kam auch noch auf Inlinern und ist ein bisschen gefahren. Nach dem Lied verbeugten sich alle, einschließlich der Kleinen auf Rollschuhen, die dann wieder rausfuhr und es weiter ging mit dem Time Warp, der von allen gesungen wurde und noch mal richtig Stimmung aufkommen ließ. Alle haben dazu toll getanzt und gesungen. Hat Spaß gemacht mit anzuschauen und anzuhören. Allerdings hab ich mich etwas verdutzt gefragt, was das Lied mit Andrew Lloyd Webber zu tun hatte.
Dann kam noch Das Licht am Ende des Tunnels aus Starlight Express von allen und mit einem kurzen Teil auf Deutsch. Nun waren auch 2 Rollschuhfahrer auf der Bühne und konnten ihre Akrobatik zeigen, die zuvor nicht möglich gewesen war, da die Kleine ja das eine Paar Rollschuhe angehabt hatte. So ist das zumindest als einziges zu erklären. Sie hatten wohl doch keine Rollschuhe hinter der Bühne und mussten improvisieren, fand ich aber klasse, dass sie das alles so mitgemacht haben. Nach dem noch mal für Stimmung sorgenden Lied kam ein kräftiger Schlussapplaus und es stand, soweit ich das beurteilen kann, fast der komplette Saal. Verdient haben sie es, denn sie haben alle ihr bestes gegeben, auch wenn es uns nur mehr oder weniger überzeugt hat. Sie verabschiedeten sich noch winkend und Danke rufend und somit war die Gala beendet.


Bevor ich aber zum Ende von meinem Bericht komme, möchte ich noch ein paar Worte zu den Solisten schreiben.
Die blonde Solistin hat mir ganz gut gefallen. Eine solide stimmliche Leistung, auch wenn, wie schon angesprochen, der Unterschied zwischen ihrer Brust- und Kopfstimme extrem war und sie immer einen richtigen Sprung gemacht hat, was nicht passte und manchmal etwas merkwürdig klang. Am Anfang war ihr Mikro zu leise, das besserte sich dann aber. Vor allem hat mir ihre Version der Sarah gefallen, aber auch der Rest war okay. Alles in allem war sie gut.
Die rothaarige Solistin war mit Abstand am besten von den vieren. Sie hat toll gespielt und getanzt (wenn erforderlich).Zu ihrer Stimme passten vor allem die getrageneren, hohen Lieder, die sie sehr schön gesungen hat und eine Bandbreite an Tönen, vor allem in den Höhen, zeigte. Ihre Stimmfarbe war passend und recht mild, so dass die hohen Töne, die ich sonst eigentlich noch so gern mag, gar nicht nervig und grell waren, sondern angenehm. Vor allem ihre Christine Lieder, aber auch Ich gehör nur mir haben mir sehr gut gefallen. Auch ihre Kleider waren immer sehr schön, genauso wie ihre langen gelockten Haare. Vom Aussehen her war sie das Gegenteil zu der blonden, etwas kleineren, Solistin, denn sie ist ziemlich groß, schlank und hat ein markantes Gesicht. Sie hat mir, wie gesagt, sehr sehr gut gefallen und hat den Abend so ziemlich gerettet. Ich wüsste zu gerne wie sie heißt…
Der kurzhaarige Solist war ganz in Ordnung. Nicht alle Lieder haben mir von ihm gefallen, doch im Großen und Ganzen hat er recht solide gesungen und gut gespielt. Zu erwähnen wäre noch, dass er als Katze auch gut getanzt hat.
Den langhaarigen Solisten fand ich am schwächsten. Er hat zu Anfang bei den Liedern oft daneben gelegen und einige Songs passten einfach nicht zu seiner Stimme. Das Tiefe zum Schluss war gut, aber das Hohe, vor allem bei Gethsemane, war nicht schön. Zwar hat er sicherlich sein bestes gegeben, aber er war für mich weder sehr überzeugend noch gesanglich ansprechend.
Sonstiges: Oft wurden Lichteffekte genutzt, was recht schön war. Bei zwei Liedern wurde die Discokugel angestrahlt und durch die verschiedenen Eingangsmöglichkeiten, kam Bewegung auf die Bühne. Das Ensemble war gut. Sie haben durch Tanz und Akrobatik die Show bereichert, auch wenn ich darauf weniger wert lege, haben sie ihren Job gut gemacht. Weniger gut war die Moderatorin die nervöser als die Sänger selbst schien, einen seltsamen Ton drauf hatte, versuchte komisch zu sein, ohne, dass sie es wirklich war und war teilweise sehr unsicher. Leider konnte man auch die Namen, die sie nannte nicht verstehen, zumindest nicht so, dass man zu Hause danach googlen könnte, was ich sehr schade finde. Für mich hätten sie diese Moderatorin auch weglassen können.

Abschließend lässt sich sagen, dass der zweite Teil um einiges besser war als der erste. Dennoch hätten wir uns sicherlich geärgert, wenn wir so viel Geld für diese Gala ausgegeben hätten, was ja zum Glück nicht der Fall war. Es war eine ganz nette Gala mit recht starken Solistinnen und leider eher schwachen Solisten. Außerdem war die Sicht ziemlich schlecht und die Stühle waren sehr unbequem. Insgesamt gesehen war der Abend „ganz nett“. Nicht mehr und nicht weniger. Jedoch würde ich mir die Show mit Sicherheit kein weiteres Mal ansehen.
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Beitragvon TeenQueen » 12.01.2008, 19:42:58

Danke für den Bericht! Muss ihn, wenn ich Zeit hab, mal richtig durchlesen, nicht überfliegen :oops:
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Beitragvon June » 12.01.2008, 20:43:03

Dankeschön für den tollen Bericht, Gaefa.
Er ist wie alle deine Berichte wieder sehr ausführlich und anschaulich. Hat Spaß gemacht ihn zu lesen.
Schade, dass die Solosten nicht alle so toll waren und deine Sicht so eingeschänkt.
Doch immer, wenn ich nach dem Leben greif,
spür ich, wie es zerbricht.
Ich will die Welt verstehen und alles wissen,
und kenn mich selber nicht.

Doch die wahre Macht, die uns regiert,
ist die schändliche, unendliche, verzehrende,
zerstörende und ewig unstillbare Gier.

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Beitragvon ~Rose~ » 12.01.2008, 20:47:06

Danke für den ausführlichen Bericht. :)
Na ja, meistens würden ja nie so teure Karten verlost ( weil du meinstest, die Sicht war nicht so gut ), aber 33 Euro ist dafür ganz schön viel :shock:
Waren es denn alles englischsprachrige, ausgebildete Musicaldarsteller?

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Beitragvon Kitti » 12.01.2008, 20:53:28

Danke für deinen schönen, ausführlichen Bericht. :) Schade, dass dir der erste Teil nicht gefallen hat. Ich hoffe, dass du noch irgendwie herausfinden kannst, welche Darsteller an der Gala beteiligt waren.
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Beitragvon armandine » 12.01.2008, 21:32:43

Madlen Kaniuth, Ulrike Barz, Martina Haeger, Dominique Sertel und Samuel Pàsztor

Das waren die Solisten an einem anderen Abend der Tour. Sagen mir jetzt allerdings auch nichts...

Edit: Ich würde auf Ulrike Barz als die "gute" tippen, sie ist die einzige, die mir als Musicaldarstellerin ein Begriff ist. (Sie war im Essener Phantom-Ensemble, soviel zu "Original"-Künstlern) :lol:

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Beitragvon Gaefa » 12.01.2008, 22:49:04

Danke euch für die lieben Kommis! Freut mich sehr, dass euch der Bericht gefallen hat :)

@ Rose: Nein, alles waren sicherlich keine englischsprachigen Darsteller. der eine Name hörte sich ziemlich italienisch oder sonstwas an. Wie gesagt, ich hab die Namen leider nicht behalten können, die Frau hat sie so komisch ausgesprochen.

@armandine: Diese Namen habe ich auch schon gefunden, aber bin mir 100%tig sicher, dass die Moderatorin 4 andere Namen der Solisten genannt hat... Jedoch war ich mir von dem ersten Lied an sicher, dass die rothaarige Dame, wie du auch meintest, Ulrike Barz ist, da ich vorher schon mal Bilder von ihr gesehen habe. Allerdings kündigte die Moderatorin sie immer mit "Jenny Moore" (oder so ähnlich) an, was mich ziemlich verwirrte. Ich versuche auch irgendeinen Vergleich zu bekommen, um herauszufinden, ob es wirklich Ulrike Barz war, wovon ich nach erneutem Betrachten von Bildern ausgehe, aber die Moderatorin hat sie anders genannt... Alles sehr sehr seltsam, leider...
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Beitragvon Annie » 12.01.2008, 22:49:28

@Gaefa: Dankeschön für Deinen Bericht! :) Ich war auch mal bei so einer Gala auch The Best of Andrew Lloyd Webber, vielleicht war es ja genau diese Show?! Ist allerdings schon einige Jahre her, jedenfalls fand ich es damals furchtbar und wir haben uns sehr geärgert, denn die Karten waren ziemlich teuer.

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Beitragvon Elphaba » 13.01.2008, 01:43:27

Danke für deinen langen, sehr ausfürlichen Bericht Gaefa!

Mir hat es auch Spaß gemacht, ihn zu lesen. :D

Schade, dass es kein so rundherum tolles Erlebnis war, aber immerhin waren die Karten ja umsonst. Schön, dass wenigstens die rothaarige Solistin ein bisschen was "rausgerissen" hat. :)
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Beitragvon ChristineDaae » 13.01.2008, 10:02:23

Danke für deinen Bericht :) Da habt ihr ja wirklich Glück gehabt, dass ihr Karten gewonnen habt! :)

Die englische Version von "Nur ein Blick" heißt übrigens "With one Look". ;)
Freue dich, wenn es regnet – wenn du dich nicht freust, regnet es auch.
(Karl Valentin)


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Beitragvon toma » 13.01.2008, 11:33:33

Ulrike Bartz war beim Phantom der Oper in Essen im Ensemble und hat bei den zwei Konzerten im Colosseum (zusammen mit Christian Müller, Conny Drese, Steffen Friedrichs und Marina Komissartchik) mitgewirkt.
Bildmitte:
http://img175.imageshack.us/img175/9016 ... umttm9.jpg
Sie hat eine klassische Ausbildung absolviert und wirklich eine tolle Stimme.
Ulrike stammt aus Buchholz in der Nähe von HH.
*manchmal ist wenig schon sehr viel*

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Beitragvon Gaefa » 13.01.2008, 11:57:13

Danke auch euch für die lieben Kommis!

@ Annie: Ja, das wird bestimmt diese Show gewesen sein. Kann ich sehr gut verstehen, dass ihr euch über die Preise geärgert hab, wäre mir nicht anders ergangen.

@ Elphaba: Freut mich sehr zu hören :) Und ja! Es war sehr gut, dass wir die Karten gewonnen haben, aber ich glaube sonst wären wir auch nicht hingefahren...

@ Christine: Oh danke, wieder was dazu gelernt, ich wusste wirklich nur den deutschen Titel ;)

@ toma: Danke für die Infos, aber die hatte ich schon vor dem Konzert gefunden ;) Aufgrund dessen dachte ich ja auch sofort, dass sie es ist, aber es kam eben dieser andere Name...
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MiladydeWinter

Beitragvon MiladydeWinter » 15.01.2008, 19:24:45

Danke für den Bericht Gaefa.
Naja hört sich so an als wär der Abend nicht ganz so toll gewesen.
Die ganze beschreibung vom Ablauf und dem Talent der Solisten erinnert mich stark an die "Nacht der Musicals"in Mannheim. Dort haben auch die meisten oft die Töne nicht richtig getroffen und selbst beim englischen mit sehr starken Akzent gesungen..
Naja aber ich denk wenn du die Karten gewonnen hast ist das dann schon ok und die Gala scheint ja im Großen und Ganzen ganz nett gewesen zu sein.


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